Plattenkritik

Septicflesh - Titan

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Release Date: 20.06.2014
Datum Review: 20.07.2014

Septicflesh - Titan

 

 

Die Griechen von SEPTICFLESH genießen in der extremen Metalszene schon so etwas wie einen Ausnahmestatus. Keine Band hat es bis dato so meisterlich geschafft, die düsteren, okkulten Boshaftigkeiten des Death Metal, mit anmutigen, orchestralen Elementen zu verflechten. Was vor drei Jahren mit „The Great Mass“ erstmals seinen Höhepunkt erreichte, erhält auf „Titan“ eine neue Definition.

Wie schon auf dem Vorgänger verschlug es den Gitarristen und ausgebildeten Komponisten Christos Antoniou auch für die Aufnahmen von „Titan“ in die tschechische Hauptstadt Prag, wo er zusammen mit dem Prager Philharmonie Orchester seine mächtigen Kompositionen vertonte. Im Puncto Songwriting steht der neunte Langspieler seinem Vorgänger in nichts nach. Wiedereinmal hat Antoniou es geschafft, die verschiedenen klanglichen Welten miteinander zu verschmelzen und daraus eine absolut homogene Einheit zu kreieren. Ohne großartiges Drumherum knallt der Opener „War in Heaven“ mit seinem bombastischen Metalmix auf seine Hörer herab und fesselt mit atemberaubenden Arrangements und brutalen Attacken aus Blasts und BEHEMOTH-ähnlichen Rhythmen. Darunter streuen sich tiefschwarze Gitarrenteppiche und abartige Growls von Fronter und Seth Siro Anton. Dabei fällt auf, dass der Blockbuster Death wesentlich subtiler inszeniert wurde, was keineswegs als Manko anzusehen ist. Es scheint als habe Antoniou weiter an seinen Fähigkeiten gearbeitet, seine Kulissen aus Licht und Schatten noch detailreicher und authentischer erscheinen zu lassen. Nichts wirkt deplatziert oder fremd. Ein ständiges Auf und Ab. Von Anfang bis Ende durchzieht dieses Album ein Konzept, welches den Hörer in verschiedene Stimmungen versetzt. Dort wo der Black and Death Bastard Wände durchbricht und Verwüstung hinterlässt, blicken SEPTICFLESH mit heroischen Melodien und Soli über ihre Taten zurück. Mit Hilfe von Chören und einer unglaublichen Bandbreite an genrefremden Instrumenten erzählen SEPTICFLESH in ihren Songs beeindruckende Geschichten. Zwar steht jeder Track im einzelnen für sich, gewinnt aber im dichten Gesamtkonzept noch mehr an Bedeutung.
Sicherlich ist der dargebotene Death Metal von SEPTICFLESH nicht jedermanns Ding. Wer sich aber gerne von extremen Klängen unterhalten und auch überraschen lassen möchte, ohne sich dabei zu reglementieren, wird an „Titan“ seine wahre Freude haben.

Trackliste:
1. War in Heaven
2. Burn
3. Order of Dracul
4. Prototype
5. Dogma
6. Prometheus
7. Titan
8. Confessions of a Serial Killer
9. Ground Zero
10. The First Immortal

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Mulder

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