Plattenkritik

Sharks - No Gods

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 20.03.2012
Datum Review: 23.04.2012

Sharks - No Gods

 

 

Im Fahrwasser der mittlerweile übergroßen THE GASLIGHT ANTHEM ist es in den letzten Jahren zunehmend eng geworden. Und nur selten hat es eine Band geschafft, an die unglaublichen Song-Writing Qualitäten der vier Mannen aus New Jersey heranzureichen. Wirklich nachhaltig in Erinnerung geblieben sind mir eigentlich nur die großartigen THE RIOT BEFORE – sicher auch, weil sie einfach deutlich rauer als viele ihrer Kollegen zu Werke gehen. Seitdem kam aus der Ecke Punk-Rock meets Springsteen viel Nettes, aber nicht mal die neue THE MENZINGERS konnte dieses etwas ungeliebte Etikett abstreifen: nettes Album, nette Songs, aber mehr (zumindest für mich) nicht. Aber da wären ja noch Englands SHARKS, auf die die GASLIGHT-Gemeinde und neue Rock-Schickeria zu Recht große Stücke hält. Und tatsächlich beweist die Band aus der Nähe von Birmingham, dass in dem Genre noch mehr geht als „einfach nur nett“.

Im Vergleich zum Vorgänger „The Joys Of Living 2008 - 2010“, der das bisherige Schaffen der Band zusammenfasste, sind SHARKS ohne Zweifel glatter geworden. Das etwas schraddelige ist weg, der britische Charakter ebenso. Vielmehr klingt „No Gods“ sehr amerikanisch und ist absolut perfekt produziert. Nicht anders zu erwarten, wenn der gute Brian McTernan endlich mal wieder seine Salad Days Studios zur Verfügung stellt. Glatter heißt in diesem Fall aber keinesfalls schlechter oder gar langweiliger, denn SHARKS haben sich ihre größte Stärke bewahrt: richtig gutes Song-Writing. „No Gods“ strotzt nur so vor wirklich großen Hooks und haushohen Refrains. Mit Hits wie „Matthew’s Baby“, „Luck“, „Able Moving Hearts“ oder „No Gods“ gelingt SHARKS genau das, woran viele ähnliche Bands scheitern: sie bleiben schon nach dem ersten Hören direkt im Gedächtnis. Und wenn „Arcane Effigies“ am Ende des Jahres nicht eine der Top 3 Hymnen von 2012 ist, dann weiß ich es auch nicht. Meine Herren, was für ein Refrain... Wer da nicht mindestens mitsummt, ist wahrscheinlich tot oder scheut (vollkommen zu Recht) im direkten Vergleich mit SHARKS-Goldkehlchen James komplett unterzugehen.

Für mich ist „No Gods“ eines der besten Alben, das dieses Genre seit langer Zeit hervorgebracht hat. Den vielen Vorschusslorbeeren wird man locker gerecht und man darf gespannt sein, ob das neue GASLIGHT-Album da mithalten kann. Hoffen wir’s einfach mal!

TRACK LISTING:
1. 'Til The Wonders Rise
2. Arcane Effigies
3. Able Moving Hearts
4. On A Clear Day You Can See Yourself
5. Matthew's Baby
6. Patient Spider
7. Turn To You
8. Dawnoft Light
9. What Entails?
10. Luck
11. No Gods

Autor

Bild Autor

Sascha

Autoren Bio

http://www.shocksmusic.bandcamp.com