Plattenkritik

Shook Ones - The Unquotable A.M.H.

Redaktions-Rating

Info

Datum Review: 08.11.2009

Shook Ones - The Unquotable A.M.H.

 

 

Keine Ahnung, was da bei Revelation los ist: erst verlassen die mittlerweile aufgelösten SINKING SHIPS das traditionsreiche Label und fast zeitgleich suchen auch ihre Kumpels SHOOK ONES das Weite und veröffentlichen Album Nummer drei lieber in Eigenregie. Der Qualität tut das aber keinen Abbruch, ganz im Gegenteil, mit den 11 neuen Songs zeigt sich der Fünfer aus Bellingham/WA stärker denn je.

Zwar ist “The Unquotable A.M.H.” schon im Frühjahr erschienen, aufgrund der anfänglichen Vertriebsschwierigkeiten ist der Langspieler dann aber doch ein wenig untergegangen. Deshalb lohnt es sich gerade im Hinblick auf die anstehende Europa-Tour mit POLAR BEAR CLUB und TITLE FIGHT noch mal ein paar kurze Worte zum neuesten Streich der sympathischen Mannen zu verlieren. Konnte man auf ihrem ersten Album “Sixteen” kaum Unterschiede zu KID DYNAMITE ausmachen, so zeichnete sich auf “Facetious Folly Feet” eine Entwicklung in eine etwas melodischere Richtung ab, die auf “The Unquotable A.M.H.” konsequent fortgesetzt wird. Keine Sorge, SHOOK ONES treten immer noch mächtig aufs Gaspedal, doch im Gegensatz zu früher variiert die Band mittlerweile mehr und streut auch mal Mid-Tempo Songs ein. Mit “T. Monk” beweisen SHOOK ONES sogar, dass ihnen auch die ganz ruhigen Töne mittlerweile gut zu Gesicht stehen - und das auf unpeinlichste Weise.

Während die Vocals genauso rotzig und kratzig wie in der Vergangenheit daherkommen, zeigt sich das Spiel der beiden Gitarristen doch deutlich facetten- und ideenreicher. Hier wird mit grandiosen Harmonien und sich gegenseitig jagenden Melodien wirklich nicht gegeizt und auch der Mann am Vierseiter haut immer wieder tolle Bass-Lines raus, die einfach hängen bleiben. Überhaupt sind SHOOK ONES anno 2009 eingängiger denn je, ohne dabei auch nur ansatzweise glatt zu klingen. Hymen, wie “Middle Name: Justice” (was für ein Opener!), “Silverfish”, “For Collards”, “Double-Knot That” oder aber “Tip The Weatherman” beweisen eindrucksvoll, dass die Band auf dem Höhepunkt ihrer bisherigen Schaffensphase angekommen ist. Auch sympathisch: verbeugte man sich bereits live mit dem Cover von “I’m The One” vor den DESCENDENTS (wie auch mit den “Everything shooks”-Shirts), so trifft auch die musikalische Hommage an die alten Helden voll ins Schwarze (u.a. im grandiosen “Who Told Omar”).

So euphorisch und mitreißend wie SHOOK ONES live sind, so mitreißend ist auch “The Unquotable A.M.H.”. Musikalisch eindrucksvoller als früher, dafür aber mit der gleichen unbekümmerten Spielfreude, widerlegen die Jungs die tradierte Regel, dass das dritte Album einer Band meist auch das schlechteste ist.

Track Listing:

1. Middle Name: Justice
2. For Collards
3. Bird On Ice
4. Silverfish
5. Equal Opportunity Insults
6. For Flannel
7. Who Told Omar?
8. Double Knot That
9. T. Monk
10. They're Very "Yes"
11. Tip The Weatherman

Autor

Bild Autor

Sascha

Autoren Bio

http://www.shocksmusic.bandcamp.com