Plattenkritik

Six Reasons To Kill - Architects Of Perfection

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Release Date: 28.01.2011
Datum Review: 19.01.2011

Six Reasons To Kill - Architects Of Perfection

 

 

Ich glaube ich gründe ein Lounge-Projekt und nenne das "Six Reasons to Chill"

Bei SIX REASONS TO KILL fallen dem fachkundigen Metalcoreler vor allem die starken Bastardized Alben „Reborn“ und „Another Horizon“ ein, aber auch ihr über Alveran erschienendes Debüt „Kiss The Demon“ und die Split mit der Per Koro Band ABSIDIA hinterließen Schmauchspuren. Wohl unter Marketinggesichtspunkten wechselte die Band zu Massacre Records, schließlich soll mit „Architects Of Perfection“ ein größeres Publikum erreicht werden. Große Verschleißerscheinungen offenbaren die Koblenzer vor allem am Mikro, Lars Tekolf dürfte der…keine Ahnung…dritte oder so…Sänger sein, zudem sind - wie bei so vielen deutschen Szenevorreitern - Gründungsmitglieder mittlerweile rar gesät. Um das neue Album abzurunden, wurde Produzent „Kohle“ Kohlmannslehner in seinem Kohlekeller überfallen und eine adäquate Unterlegung (wenn auch der Drumsound etwas zu sehr nach Klinikaufenthalt schmeckt) zu Tage gefördert. Letztlich kann (respektive sollte) das neue Output nicht mit den alten Ergüssen verglichen werden und muss damit den Foren Vollmüllenden, die sich „früher war alles besser“ oder „6R2K hätten sich längst in R2-D2 umbenennen müssen“ schimpfen, „Ihr müsst leider draußen bleiben!“ entgegen geschmettert werden. Wobei die beste Antwort immer auf dem Platz gegeben und nicht am grünen Tisch erstritten werden sollte …

…und „Architects Of Perfection“ ist ein gutes Metalcore Output geworden (auf der Kippe allerdings zum „solide“), nicht mehr, aber auch keinesfalls weniger. SIX REASONS TO KILL implementieren jetzt zahlreich dezente elektronische Spielereien in ihren Sound und machen sich wegen der dadurch transportierten Verletzlichkeit interessanter. Die trotz des harten Untertons sehr melodische Ausrichtung, die durch hohe oder tiefe Töne stimmlich passabel (aber nicht prägnant) begleitet wird, kommt ohne Klargesang aus. Der Schwerpunkt von „Architects Of Perfection“ liegt im sehr core-lastigen (das stellenweise leicht/arg überstrapaziert wird!) Groovetempo, wobei sich auch eine Vielzahl von Highspeed Attacken, Thrash Metal Breaks und Grindcore Anleihen finden lassen. An Abwechslung mangelt es nicht, so lassen sich u. a. Gastvocals/Gitarren von Produzent Kohle (My Poison“) und von BY MY FURY auf „Awaken“ („Was geht ab?...SIX REASONS TO KILL…BY MY FURY…2010…Was geht ab?...Was geht aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaab…“ - kurz dazu: #gähn#!!!) finden. Interessant ist allerdings der Beitrag von BLACKMAIL/SCUMBUCKET Sänger Kurt Ebelhäuser auf „My Poison“, denn selten konnte eine hoch emotionale Gesangslinie mit derber Brutalität so gekonnt in ein Metalcore Album verpackt werden. Technisch werden bei b>SIX REASONS TO KILL nach wie vor keine Bäume ausgerissen, aber einige Soli und das versiert und gereift erscheinende Songwriting lassen auch keine Lücken im Hausaufgabenheft erkennen. Vielleicht hätte sich die Band etwas mehr dem Trendcore verschließen und aus Gründen der Haltbarkeitsdauer dem gestandenen Metal zuwenden sollen. Aber wer weiß schon, was die Zukunft bringt. Letztlich ist „Architects Of Perfection“ genau das geworden, was von der Band erwartet werden durfte.

Tracklist:
1. Welcome To Forever
2. My Bitterness
3. False Absolution
4. Perfection
5. Awaken
6. My Poison
7. Day Of The Apocalypse
8. Scum Belongs To Scum
9. Wandering Stars
10. Buried To The Sea

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Clement

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Ich fühle mich zu alt