Plattenkritik

Social Distortion - Sex, Love and Rock\'n\'Roll

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Release Date: 01.01.1970

Social Distortion - Sex, Love and Rock\'n\'Roll

 

 

Acht Jahre ist eine Ewigkeit im Rock’n’Roll Business und ähnlich lange fällt die gefühlte Zeitspanne von der freudigen Information eines neuen SOCIAL DISTORTION Longplayers mit dem Namen "Sex, Love and Rock'n'Roll" bis hin zum Zeitpunkt an dem ich das gute Stück in meinen Händen halten kann aus. Zwischen dem tragischen Ableben von Mitbegründer und Gitarrist Dennis Danell sowie den beiden Soloalben von Mr. Ness haben viele bereits die Hoffnung auf ein weiteres SOCIAL DISTORTION Album aufgegeben, aber nun ist es da und muss sich natürlich mit dem überragenden und immer noch stets präsenten "White Light, White Heat, White Trash" messen. Bereits beim Opener "Reach For The Sky" wird deutlich, dass Ness und Konsorten ihr Handwerk nicht verlernt haben, sondern versierter denn je ihre mitreißenden und zugleich einfach gehaltenen Melodien mit der rauchig-melancholischen Stimme von Ness verschmelzen lassen. Der nicht gerade originelle Titel des Albums ist hier definitiv Programm und das von vielen erstrebte, jedoch von wenigen erreicht Flavor des Rock’n’Rolls macht sich zunehmend im Raume breit. Die Jahre sind jedoch auch nicht spurlos an SOCIAL DISTORTION vorbeigegangen und so zeigen sich die Lyrics in den langsameren Songs wie "Footprints On My Ceiling" oder "Winners And Losers" erstaunlich reflektierend und nachdenklich. Auch der absolute Überhit "Don't Take Me For Granted", der Danell gewidmet ist und schon seit einiger Zeit zum Live-Repertoire der Mannen gehört, ist ergreifend und viel mehr eine Hymne ans Leben als ein purer Trauersong. Der rebellisch und kämpferische Ness zeigt sich hingegen in den nach vorne gehenden Tracks wie "I Wasn't Born To Follow" oder "Nickels and Dimes" und besticht mit seiner punkigen Rotzigkeit. "Mommy's Little Monster" gibt es abschließend als europäischen Bonustrack in einer Liveversion. Mit "Sex, Love and Rock'n'Roll" feilen SOCIAL DISTORTION nicht mehr ganz so wütend wie bei seinen Vorgängern, dafür aber eingängig und grandios an ihrem Status als lebende Legende und schaffen ein Album, welches einem locker über die nächsten 8 Jahre hilft.

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Torben

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ex. - Allschools Chef