Plattenkritik

THE DOGS – Post Mortem Portraits Of Loneliness

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Info

Release Date: 26.03.2021
Datum Review: 22.03.2021
Format: CD Vinyl

THE DOGS – Post Mortem Portraits Of Loneliness

 

 

THE DOGS werden diesen Freitag ihr neuntes Studioalbum veröffentlichen. Warum ist das so interessant? Weil ich die Band aus Norwegen bis dato gar nicht kannte. An mir ist die ganze Schweine-Hard-Rock-TURBONEGRO-Sache irgendwie vorbei gegangen.

Klar, hab ich auch mal Bands wie HELLACOPTERS oder BACKYARD BABIES live gesehen, aber richtig gepackt hat es mich nie. Trotzdem kann ich „Post Mortem Portraits Of Loneliness“ durchaus was abgewinnen. Zum ersten Mal dadurch, dass Frontmann Kristopher Schau eine richtige Rampensau ist und exzellent singt. A propos Rampensau. Googelt man den Typen, muss er wohl in seiner norwegischen Heimat ein ziemlich durchgeknallter Freak sein. Mal ehrlich, wer würde sich freiwillig für eine Woche in ein Schaufenster in der Einkaufszone in Oslo einquartieren, um Menschen daran teilhaben zu lassen, wenn man sich durch ungesundes Essen, Rauchen und Saufen in 7 Tagen fast zugrunde richtet? Auch als Sänger von THE CUMSHOTS sorgte Schau für Schlagzeilen als er ein Pärchen einlud, während eines Konzerts öffentlichen Sex auf der Bühne zu haben. Der Act diente dazu, die Organisation „Fuck For Forest“ bekannter zu machen. Bei whatsapp würde ich jetzt den Emojicon nachfügen, der sich fragend die Hand vors Gesicht hält und den Typen in violett der die Arme seitlich vom Körper abspreitzt. 

Kommen wir aber mal wieder zurück zum Musikalischen: Neben der ordentlichen Performance des Frontmannes punktet die Band auch in anderen Bereichen: Mit dem Händchen fürs Songwriting gibt es abwechslungsreiche Stücke vom sphärischen Opner " Who´s Not Doing Great" zum treibenden Rockhammer „The Storm“ über „Do You Wanna Die“ (siehe unten) mit unterschwelliger Punkattitüde bis hin zum balladesken „Someone?“. Da wippt der Fuß schnell im Takt mit oder man stellt sich vor, wie die Leute bei ruhigeren Tönen ihre Handytaschenlampe anmachen würden. 

Summa summarum haben THE DOGS mit „Post Mortem Portraits Of Loneliness“ ein ganz cooles Rockalbum am Start, in das sich alle Leute mit Meshcaps, Gürtelschnallen, Bikerboots und Flanellhemden schnellsten einhören sollten. Der Sommer im Amischlitten kommt bestimmt!

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Benjamin

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OLD SCHOOL