Plattenkritik

Taproot - "The Episodes"

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Info

Release Date: 10.04.2012
Datum Review: 15.03.2012

Taproot - "The Episodes"

 

 

TAPROOT waren einst Teil der New Metal Welle und mit ihr verschwanden sie mehr und mehr im Zwielicht. Sie haben zwar in den letzten Jahren immer wieder Platten veröffentlicht, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die an mir vorbei gegangen sind.
Nun veröffentlichen sie mit „The Episodes“ ein Album, dass sich weit von dem entfernt hat, wofür ihr zweites Album „Welcome“ einst stand und dennoch nicht die Wurzeln des Quartetts verleugnet.
Während der Opener ein Hybrid aus Elektronik und Rock ist, der teils an MUSE, PLACEBO, aber auch an die alten TAPROOT erinnert, ist „No Surrender“ eine epische Pop-Rock Nummer, die auch auf einem 30 SECONDS TO MARS Album ihren Platz hätte finden können. Es geht sofort ins Ohr und ist durch eine durch Effekte verfremdete, immer wieder kehrende „Erzähler-Stimme“ sogar ein bisschen unheimlich. Ich bin überrascht von der Stimme Richards, die über die Jahre hinweg sehr viel an Charisma hinzugewonnen hat. In den letzten 11 Jahren hat der Mann gelernt, wie man seine Stimme effektiv einsetzt. „Lost Boy“ erinnert an DEFTONES, SILVERCHAIR, SPINESHANK und THE BEATLES – wie das geht? Ich weiß es nicht, aber es funktioniert, doch merke ich, dass ich diese Rezi mit halbgaren Vergleichen versuche zu füllen, um euch einen Eindruck des neuen Albums zu geben. Aber am besten ist es, man hört selber rein, denn die Mucke ist echt zukunftsweisend, auch wenn ich nicht weiß, ob das alles Live so funktionieren wird, ist der Hörspaß doch nennenswert. Immer wieder wird die Riff-Keule ausgepackt, danach wieder mit eingängigen Melodien verwöhnt und anspruchsvollem Arrangement. Gespickt mit lauter Effekten und Electronics bietet „The Episodes“ eine ganze Bandbreite an Stilmitteln, die sich aber nahtlos zusammenfügen und ein interessantes, unterhaltendes Gewand für dieses Album bilden. Highlights sind „Memorial Park“ (eine Ballade, die mit partiellen Growls aufwartet!) , „No Surrender“, „Lost Boy“, „The Everlasting“ und „Around The Bend“. "A Kiss From The Sky" ist unglaublich mächtig und pure Emotion. Danach fällt das Album dezent ab. Aber ich bin dennoch begeistert, selbst wenn die Wirkung Live anders ausfallen wird, ist dies hier doch ein Album das ich mir gerne unter dem Kopfhörer, in meinem Wohnzimmer gebe. Tolle Sache!

8 Punkte

Linc

Tracklist

1. Good Morning
2. No Surrender
3. Lost Boy
4. Memorial Park
5. The Everlasting
6. Around The Bend
7. A Kiss From The Sky
8. Strange & Fascinating
9. A Golden Grey
10. We Don´t Belong here

Autor

Bild Autor

Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.