Plattenkritik

The Absence - Riders Of The Plague

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 10.08.2007
Datum Review: 21.07.2007

The Absence - Riders Of The Plague

 

 

Nachdem das Quartett um Sänger Jamie Stewart die letzten 2 Jahre fast ausschließlich auf Tour verbracht hat, fand die Band dann doch Anfang des Jahres die Zeit um mit Produzent Jonas Kjellgren (SCAR SYMMETRY, CARNAL FORGE) ihr Nachfolgewerk zum Majordebüt „From Your Grave“ aufzunehmen.

Und was sich in den zwei Jahren alles getan hat, hört man direkt in der ersten Sekunde. Waren die Songs damals noch relativ flach und boten kaum den richtigen Druck, brettert der Opener „Riders Of The Plague“ mit eben diesem in einem ordentlichen Tempo aus dem sonnigen Florida gen Schweden. Da sieht man doch, was der richtige Wumms in den Songs doch alles ausmacht. Die ausgefeilten melodischen Gitarrenparts kommen so weitaus besser zu Geltung, als sie es auf „From Your Grave“ taten. Sänger Jamie keift sich dann auch wieder die Seele aus dem Leib, geht aber auch stellenweise etwas zu Grunzvocals über. Der Gesang steht produktionstechnisch diesmal auch weitaus mehr im Vordergrund, wobei er aber nicht zu viel Platz einnimmt und Raum für die Gitarrenarbeit und das schnelle Doublebass-Spiel lässt. Im Song „Prosperity“ verzichtet man dann komplett auf den Gesang und gibt sich in den knapp 4 Minuten rein instrumental. Eine wahre Ohrenweide die sich da auftut.

Die Stilrichtung bleibt auch auf dem neuen Werk eine Mischung aus Schweden-Death á la IN FLAMES, ARCH ENEMY oder AT THE GATES. Dazu eine wenig US-Trash und fertig ist das Ganze. Tragende Moshparts und melodienvolle Riffs bilden zusammen das Grundgerüst für die Songs. Insbesondere weiß die Melodienarbeit zu gefallen, und gehört mit Sicherheit mit zu dem Besten, was im aktuellen Jahr auf CD gepresst wurde und verdrängt sogar mein persönliches Highlight „Dispute The Truth“ von CERBERUS von den vorderen Rängen. "TESTAMENT für das 21. Jahrhundert“ versprach die Bandinfo dann auch nicht umsonst, fand doch mit „Into The Pit“ ein alter TESTAMENT-Klassiker als Coversong seine Wiedergeburt auf dem Album.

Mal wieder ein Beweis dafür, dass man das Rad nicht immer wieder unbedingt neu erfinden muss. Man bedient sich zwar an Bekanntem, aber dennoch weiß das neue Werk der 4 Herren aus Tampa zu gefallen. Besonders der Song „The Victorious Dead“ gestaltet sich äußerst abwechslungsreich, nicht zuletzt aufgrund dem überzeugendem Gitarrenspiel und dem wechselnden Tempo. Ein absolutes Highlight!

Braucht man noch eine weitere Melodic Death Metal Scheibe im Plattenregal? Verdammt nochmal, ja! Saubere Produktion, überzeugende Arbeit an den Gitarren, gelungene Songstrukturen und wuchtiges Drumming. Kurzum: Der Nachfolger hat kräftig zugelegt im Vergleich zum Vorgänger. Auch wenn man dann die Eigenständigkeit ein wenig suchen muss, bieten die 11 Songs netto mehr als angenehmen Melodic Death Metal für den nächsten Schwedenurlaub. 8 Punkte sind dabei mit im Gepäck.

Anspieltipps: Dead And Gone, Echos, World Divides, Into The Pit, The Victorious Dead


Tracklist:

01. Riders of the Plague - 4:01
02. Dead and Gone - 5:02
03. The Murder - 5:23
04. Echos - 5:05
05. World Divides - 5:35
06. Prosperity (Instrumental) - 4:08
07. Untitled - 0:04
08. Awakening - 5:14
09. Merciless (Testament Cover) - 6:45
10. Into the Pit - 2:48
11. The Victorious Dead - 4:16
12. Outro - 7:03

Autor

Bild Autor

Christoph

Autoren Bio