Plattenkritik

The Duke Spirit - Neptune

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Release Date: 11.04.2008
Datum Review: 17.07.2008

The Duke Spirit - Neptune

 

 

Wenn die Londoner THE DUKE SPIRIT mit Chris Goss von QOTSA Fame in die Wüste gehen, um Songs aufzunehmen, dann kommt alles raus, nur keine Desert Sessions und kein Stonerrock. Das englische Seefahrtserbe kann und will die eher unbekannte Band aus Hypehausen nicht vergessen. Und das könnte man als künstlerischen Stillstand werten, wenn die Band um die charismatische Sängerin Liela Moss nicht so wundervollen, vom Blues angehauchten Garagenrock spielen würde, der (und das ist keine Selbstverständlichkeit) nicht klingt, wie aus Hipsterbrutstätten in London, sondern mit frischen Melodien, cleveren Texten und viel Herzblut tatsächlich so etwas wie frischen Wind in die englische Musiklandschaft bringen kann – so ausgelutscht das auch klingen mag.

Zwar verfallen THE DUKE SPIRIT wie so viele Bands, die ein zweites Album aufnehmen müssen, in den Glauben, ein breiter Sound gleiche Fortschritt, auf „Neptune“ aber scheint es zu funktionieren. Noch immer vermischen sich PJ HARVEY Gitarren mit höchstem Melodieanspruch und hier und da klingen JESUS AND MARY CHAIN Noisewände durch. Die Single „The Step And The Walk“ überzeugt immer noch mit dem distanzierten Kim Gordon Gesang und sphärischem Backgroundchor, mit sich auftürmenden Basslines, die es in ihrer abschätzigen Coolness selbst mit den WHITE STRIPES aufnehmen könnten.

Mit einem Händchen für großartige Popmelodien und treibenden Songs gelingt THE DUKE SPIRIT ein auf ganzer Linie überzeugendes Album.

Tracklist:

1. I Do Believe
2. Send A Little Love Token
3. The Step And The Walk
4. Dog Roses
5. Into The Fold
6. This Ship Was Built To Last
7. Wooden Heart
8. You Really Wake Up The Love In Me
9. My Sunken Treasure
10. Lassoo
11. Neptune’s Call
12. Sovereign

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Dennis

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