Plattenkritik

The GazettE - NIL

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 14.07.2006
Datum Review: 11.07.2006

The GazettE - NIL

 

 

Die noch recht junge, 2002 gegründetete Truppe "The GazettE", ist einer der Vertreter eines Stils, der uns Mitteleuropäern nur schwer begreiflich ist. So geht mir das zumindest. Denn was die Japaner mit ihrem "Visual Kei" optisch darzulegen zu versuchen, kann ich nicht in Ansätzen begreifen. Aber Schwamm drüber, darum gehts jetzt erstmal nicht.

The GazettE bringen mit "NIL" eine Platte auf den europäischen Markt, die stilistisch genauso schwer zu handeln ist, wie das Image. Es ist eine Mischung aus teilweise schmalzigen Pop, dann aber auch wieder brutaleren Metal-Attacken mit Gekeife, dann wieder entspannten und superschönen Gitarrenläufen. Der cleane Gesang wird allerdings auf Dauer nervig und anstrengend ("Bath Room"), da Sänger Ruki irgendwie immer einen Halbton nebenher singt. Vergleicht man diesen Song, dann mit dem folgenden "Maggots", erkennt man die Vielseitigkeit dieser Musik, die ich so nicht erwartet hatte. Denn hier klingt man beinahe nach System Of A Down. Und "SHADOW" hat dann gar Anleihen an Ska/Punk.

Das alles klingt zwar einerseits interessant, weil abwechslungsreich. Andererseits führt es dazu, dass es wohl nur eine recht überschaubare Käuferanzahl gibt. Denn der reine Metalhead, der reine Poprock-Liebhaber, oder der Freund von punkigeren Sounds wird mit dem Album nur bedingt glücklich, da Songs seines Genres eben nur begrenzt vorkommen. Wobei das Album beileibe nicht schlecht ist, die technischen Fähigkeiten und die Produktion sind einwandfrei, aber wie oben erwähnt: Mir persönlich ist das zu fremd. Ich will damit keinesfalls intolerant wirken, und Freunden des Visual Kei ist "NIL" so oder so ein Pflichtkauf. Und "Cassis" ist echt eine schöne Halbballade.

Tracklist:
1. THE END
2. Nause&Shudder
3. Bath Room
4. Maggots
5. Namaatatakai Ame To Zaratsuita Jyounetsu
6. D.I.N.
7. SHADOW
8. Barette
9. Cassis
10. SILLY GOD DISCO
11. DISCHARGE
12. Taion

Autor

Bild Autor

Moritz

Autoren Bio