Plattenkritik

The Killer - Better Judged by Twelve than Carried by Six

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Info

Release Date: 01.01.1970
Datum Review: 15.06.2006

The Killer - Better Judged by Twelve than Carried by Six

 

 

Ein Bandname, Coverartwork und Albumtitel der bei guter Laune und sommerlicher Stimmung nicht gerade danach schreit gereviewt zu werden, doch die CD im Herbst erst wieder rausholen ist ja auch keine Lösung. Erstmal näheres zur Band: THE KILLER kommen aus Chicago und spielen sogenannten "Midwest Hardcore". 2002 hat sich die Band gegründet, ein Jahr später kam die erste EP und 2004 das erste Album namens "Better judged by twelve than carried by six". Nunja und heute wird das Album mit Bonustracks und einem Liveset auf DVD als Reissue wieder aufgewärmt.

Musikalisch heisst "Midwest Hardcore" hier, so sagt es der Promozettel, ein Mix aus MERAUDER (oder auch INTEGRITY oder TURMOIL), TRAGEDY und MASTODON. Beim ersten Hörgang dachte ich, dass das Blödsinn sei. Es klang wie simpler Tough-Guy-Core. Nach 2-3 male hörte ich dann raus, was mir die Vergleiche sagen sollten. Denn wenn man sehr genau ist, machen THE KILLER Hardcore mit vielen Breakdowns, tougher Stimme und leichtem Metal und Crust Einschlag. Doch letzteres ein einem sehr geringen Maße, der einer Erwähnung meiner Meinung nach nicht Notwendig wäre.

Insgesamt kommt das Album sehr gedrückt daher. Zum einen vom Klang der Musik und zum anderen von den Texten. Textzeilen wie "There is nothing true" oder "You truly are a failure" sprechen da eine deutliche Sprache. Das musikalische Gerüst der Band sind melodielose, tiefe Powerchordlines und das gelegentliche Ausbrechen in Breakdowns. Von den Vergleichen mit MASTODON oder TRAGEDY lässt sich nur sehr selten was spüren. Denn nur selten bricht die Band aus dem viel zu langweiligen immerwiederkehrenden (so hört es sich zumindest an) Schema aus. Wenn dies geschieht, sind die z.B. Solos nicht sonderlich einzigartig, aber sorgen für ein Aufhorchen. Dazu ein Sänger der im Gesang nur ganz selten Variaton zeigt. Dadurch zieht sich die zähe Masse nurnoch mehr und sorgt bei mir nicht unbedingt für Hörvergnügen.

Die Songs sind nicht unbedingt schlecht - Moshen können die Jungs wirklich - jedoch fehlt ihnen einfach das besondere Etwas. Zwar meint der Sänger in "Pills" was anderes, doch betrifft seine Textzeile "There is nothing new" auch ein wenig die Musik seiner Band. Natürlich schlägt manchmal der MASTODON-Einfluss durch, doch auch hier vielzu selten.

Als Schmankerl sind die DVD und das TWISTED SISTER COVER "Burn in Hell" mit von der Partie, ein nicht gerade unbeliebter Coversong (u.a. DIMMU BORGIR). Der Song ist zwar gut, doch auch hier passt es irgendwie nicht so ganz... da höre ich mir lieber das Original des Songs an. Die DVD dagegen hat viel Potential. Eine schicke Aufmachung und richtig gutes Bild und Sound. Vor allem der Sound ist unglaublich gut... fast wie von Platte (manchmal ist er es auch). Doch das leichte Defizit des Albums kann die DVD nicht rausholen.

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Christian

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