Plattenkritik

The Saddest Landscape - You Will Not Survive

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Release Date: 18.09.2010
Datum Review: 03.10.2010

The Saddest Landscape - You Will Not Survive

 

 

Es gab einmal eine Zeit, in der mit dem Wort ‘emo‘ noch mehr verbunden wurde als überproduzierte und aufgesetzte MTV-Bands. Eine Zeit in der mit dem Wort ‘emo‘ noch das Wort emotional, dementsprechende Gefühle/Passion und keine Stylingfrage oder schlechte Witze über traurige Menschen verbunden wurde. Eine Zeit in der sich noch nicht die Bravo oder die Bild-Zeitung ihre Mäuler über schwarz gekleidete, geschminkte und mit Haaren ins Gesicht gekämmten Jungen an Stadtplätzen zerrissen haben.
Wie wir alle wissen ist diese Zeit schon einige Jahre vorüber und trotzdem gibt es noch einige, wenige Bands die die alten Ideale hochhalten.
Eine solche Band ist THE SADDEST LANDSCAPE. Nach einer geglückten Reunion und einer überstandenen Europa Tour veröffentlichen diese ihre dritte LP in fast acht Jahren Bandbestehen.

Eben dieses Album trägt den, an Herzschmerz nicht zu übertreffenden, Namen YOU WILL NOT SURVIVE. Vor dem ersten Hören stellt sich vielleicht noch die Frage “Aha. Was genau werde ich denn nicht überleben?“; aber spätestens nach dem ersten Durchlauf ist klar, dass hier nur die Liebe und das damit verbundene Leiden gemeint sein kann. Das ganze Werk also als Konzept-Album, über die positiven und vor allem negativen Aspekte der Liebe, zu betiteln wäre also gar nicht so falsch.

Schon bei dem ersten Hörvorgang wird also klar wo das Ganze ziemlich sicher enden wird: Verzweiflung ist hier das Stichwort. Sie ist die einzige, wirkliche Konstante auf diesem Album.
Seien es also die zu Beginn antreibenden Gitarren und Drums, welche ohne Erbarmem auf den Hörer einschlagen, oder die hoffnungslose Stimme von Sänger Maddox, kombiniert mit Texten voller Herzschmerz; am Ende bleibt nur die pure Verzweiflung.

Auf jedes einzelne Lied im genauen einzugehen macht bei einem Album wie YOU WILL NOT SURVIVE einfach keinen Sinn. Oberflächlich behandeln die Lieder zwar alle die selben Themen, sind aber genauer betrachtet alle viel zu verschieden und wollen vom Hörer entdeckt werden. Trotzdem möchte ich zumindest, auf das meiner Meinung nach, beste Lied des Albums eingehen: Imperfect But Ours.

In dieses Lied wird der Zuhörer ziemlich ruhig, von einem sanftem Gitarren- und Schlagzeugspiel, hineingeführt und mittendrin auch immer wieder durch eben solche unterbrochen. Rein instrumental betrachtet gibt es hier kaum Überraschungen. Gewohnte langsame Passagen übergreifen auf schnellere, um dann wieder abrupt beendet zu werden. Wirkliche Überraschungen sind also eher auf der gesanglichen Seite zu verbuchen. Von den bekannten Schreien, Sprechgesängen bis hin zu einer Frauenstimme gibt es hier wirklich alles zu hören. Wenn Sänger Maddox dann noch ein “And I promise we will miss all of this someday. And I promise we will miss these days.“ hinausposaunt ist auch wirklich alles gesagt, was einmal gesagt werden musste.

Um noch einmal auf die Einleitung dieser Rezension zurückzukommen, möchte ich eben diese mit einer auf dem Album gestellten Frage beenden. Eine kurze, simple Frage die wohl eher weiteren Fragen, als Antworten mit sich bringt: “Who stole our hearts and who left us so hollow?


Record Info

01. Declaring War On Nostalgia
02. Torn, Broken, Beautiful
03. Eternity Is Lost On The Dying
04. Imperfect But Ours
05. So Lightly Thrown
06. The Shadows I Call Home
07. From All Of Those...

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Fabian

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