Plattenkritik

Therion - Sitra Ahra

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Release Date: 17.09.2010
Datum Review: 11.10.2010

Therion - Sitra Ahra

 

 

Opulent, Opulenter, Therion. Wo andere Metal-Bands erst seit den letzten Jahren versuchen ihren Sound aufzublasen und beispielsweise ein Orchester in ihre Alben zu integrieren, macht dies Therion Mastermind Christofer Johnsson schon seit Anbeginn der Karriere. Nach ihren Death-Metal Tagen fuhren Therion immer größere Produktionen auf und minderten gleichermaßen die Metalelemente ihrer Musik. Gerade „Gothic Kabbalah“, ihr letztes Werk war überladen, gewollt vertrackt und mit teilweise ziemlich kitschigen Melodiefolgen. Zusätzlich, umfasste die Veröffentlichung damals zwei Cds, welche neben einigen wirklich guten Liedern überwiegend Füllmaterial aufzuweisen hatten.
Nun steht mit „Sitra Ahra“ ihr nächstes Album an, das wieder deutlich gestrafft und im Gegensatz zum letzten Werk teilweise ziemlich minimalistisch daher kommt – wenn man das bei dieser Art von Musik überhaupt sagen kann.
Am Anfang steht der Titeltrack. Es ist Operngesang zu hören, untermalt von Streichern, leise Pauken im Hintergrund. Ziemlich schnell wird dieses Intro jedoch abgebrochen und die E-Gitarre setzt ein. Der Einstieg ist quasi das Sinnbild für das gesamte Album, in dem die Klassikanteile oftmals der klassischen Rockmusik weichen müssen.
Am mehrstimmigen opernhaften Gesang hat sich nicht sehr viel getan, der ist auf „Sitra Ahra“ genauso wie auf jedem Therion Release
Track Nummer zwei „Kings of Edom“ erinnert sehr stark an „Sirens of the woods“ des Meisterwerks „Theli“ und hätte auch ohne Probleme auf diesem Album stehen können. Ein typische Halbballade die in den Strophen sehr getragen wirkt, dann aber immer durch gelungene Gitarrenläufe aufgelockert wird.
Auch an neuen Elementen wird sich versucht, wie zum Beispiel mit den folklorischen Einlagen im überlangen „Land Of Canaan“, welche diesem einen leichten „Spaghetti-Western Touch“ geben.
„Din“ ist wohl der ungewöhnlichste Track auf „Sitra Ahra“. Dort reisen Therion sehr weit in ihre Vergangenheit und haben seit langer Zeit wieder ein Lied welches Death-Metal Anleihen und Klassik so gut verbinden wie sie es in den Anfangstagen mit „Symphony Masses - Ho Drakon Ho Megas“ schon einmal geschafft haben.
Insgesamt lässt sich festhalten, das Therion wieder auf dem richtigen Weg zurück sind und „Gothic Kabbalah“ nun eher als ein Ausrutscher wirkt. Die Arrangements wurden deutlich vereinfacht und es mehr Wert auf „Rock“ statt „Klassik“ gelegt, was sehr zu begrüßen ist. Einige Längen gerade im Mittelteil des Albums sind zwar noch festzustellen, doch selbst diese Lieder, wie „Cu Chulain“ oder „Hellequin“, sind immer noch wesentlich stärker als das Durchschnittslied auf „Gothic Kabbalah“. Es ist zu hoffen, dass sich Therion auch in der Zukunft so fokussiert zu Werke gehen. Weniger ist in dieser Hinsicht manchmal eben doch mehr!

Tracklist:
1. Sitra Ahra
2. Kings Of Edom
3. Unguentum Sabbati
4. Land Of Canaan
5. Hellequin
6. 2012
7. Cu Chulain
8. Kali Yoga III
9. The Shells Are Open
10. Din
11. After The Inquisition: Children Of The Stone

Autor

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Manuel

Autoren Bio

Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.