Plattenkritik

Threshold - March Of Progress

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Release Date: 24.08.2012
Datum Review: 31.08.2012

Threshold - March Of Progress

 

 

Lange hat man sich im Haus THRESHOLD dieses Mal Zeit gelassen um ein neues Album auf die Beine zu stellen. Aber wie heißt es so schön: Gut Ding will Weile haben - Auch wenn die Gründe für die lange Spanne zwischen den Veröffentlichungen nicht die Erfreulichsten sind. Erst stieg Sänger Andrew McDermott aus (und verstarb dann letztes Jahr an Nierenversagen) und dann hatte der neue alte Sänger Damian Wilson auch noch Stimmprobleme. Sei's drum, mit „March Of Progress“ steht nun endlich der Nachfolger des 2007ner Prog-Überfliegers „Dead Reckoning“ in den Regalen.

Bis man aber erst einmal durch das neue Werk der Briten steigen kann braucht es eine gewisse Zeit. Klar, es handelt sich um Progressive-Metal und der ist von Natur aus etwas komplexer als zum Beispiel Death-Metal schwedischer Prägung, aber THRESHOLD haben es sich nicht nehmen lassen das CD-Format fast vollständig auszunutzen – Die zehn Nummern schaffen es auf eine Spielzeit von knapp 70 Minuten.
Und jede Sekunde ist hörenswert. THRESHOLD haben ein abwechslungsreiches und hörenswertes Album geschaffen, welches jede Facette ihres bisherigen Schaffens wunderbar abdeckt. Als Beispiele für seien hier nur der mitreißende Opener „Ashes“, das ausladende „Staring At The Sun“ und das melodische, melancholische „The Hours“ genannt. Letzteres ist wohl neben dem Opener das einzige Stück, was sich sofort beim ersten Hördurchgang ins Hirn frisst. Herzstück und Kronjuwel von „March Of Progress“ ist aber das abschließende „The Rubicon“, welches noch einmal die volle Aufmerksamkeit vom Hörer fordert und ihn im Gegenzug in den Boden stampft.
Dass die Instrumentalfraktion über jeden Zweifel erhaben ist, dürfte bekannt sein. Ein kleines Fragezeichen stand aber vor der Veröffentlichung hinter Sänger Damian Wilson. Würde er an die überragenden Leistungen seines Vorgängers heran kommen? Die Frage lässt sich ganz einfach mit „Ja“ beantworten. Zwar hat er nicht die selbe, unverwechselbare Klangfarbe wie McDermott, schafft es aber mit unglaublicher Leidenschaft und tollen Gesangslinien dieses Manko absolut wett zu machen.

Unter dem Strich ergibt alles ein hervorragendes Prog-Metal, bei dem man als einzige kleine Schwäche eine zu klare und konturlose Produktion aufführen könnte. Ihre Konkurrenz verweisen THRESHOLD mit „March Of Progress“ auf die Plätze, sich selbst katapultieren sie mit ihrem neunten Studioalbum direkt in den Lostopf um das Album des Jahres. Das Warten hat sich definitiv gelohnt.


Tracklist:
1. Ashes
2. Return Of The Thought Police
3. Staring At The Sun
4. Liberty, Complacency, Dependency
5. Colophon
6. The Hours
7. That's Why We Come
8. Don't Look Down
9. Coda
10. The Rubicon

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Manuel

Autoren Bio

Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.