Plattenkritik

Ulcerate - Vermis

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Release Date: 13.09.2013
Datum Review: 12.09.2013

Ulcerate - Vermis

 

 

ULCERATE gehören zu den Bands, die gezeigt haben, dass die Weiten des Death Metal noch lange nicht vollends erkundet wurden. Irgendwo hinter den Tiefen des geschwärzten Todesmetall, gab es einen dunklen Fleck, der noch restlos unbekannt war. Mit ihrem viertem Langspieler „Vermis“ zeigen die Neuseeländer nun, wie ungemütlich dieser Ort sein kann.

ULCERATE sprengen seit je her die Grenzen des Death Metal. So gut wie keine andere Band, hat die schwarze Seele des Genres auf eine derart verstörende, aber zugleich auch beeindruckende Weise nach aussen gekehrt. Die Neuseeländer haben schon lange vor allen anderen erkannt, dass Brutalität in der düsteren Natur und nicht nur in technischem Können liegt.
So inszenieren und bündeln sie auch auf ihrem Relapse-Debüt bedrohliche Naturgewalten, die den Hörer durch musikalischen Abgründe führen. „Vermis“ beinhaltet neun monströse Songs, welche schlagartig Zustände verändern und die Wahrnehmung vernebeln. Stets am technischem Limit greifen ULCERATE völlig skurrile Akkord-Folgen ab, ignorieren und durchdringen permanent aufschimmernde Strukturen und erschaffen ein abartiges Chaos. Dabei sollte besonders Schlagzeuger Jamie Saint Merat und sein atemberaubendes Spiel die höchste Aufmerksamkeit genießen. Insgesamt betrachtet agiert das Trio auf den neuen Tracks wesentlich rücksichtsloser als noch auf dem Vorgänger „The Destroyers Of All“ (2011). Sie ergründen mit ihren Kompositionen noch unschönere Orte als je zuvor. Trotz allem ist „Vermis“ ein packender Trip durch die Abgründe der Extreme und transportiert technischen Death Metal auf eine ähnliche Ebene, auf den die Franzosen von DEATHSPELL OMEGA den Black Metal hin katapultierten.
Sicherlich genießen ULCERATE schon lange nicht mehr den Exotenstatus, der sie noch vor Jahren betitelte. Bands wie NERO DI MARTE oder mittlerweile auch GORGUTS haben erkannt, wie man technischen Death Metal in ganz abstrakte Formen hüllen kann. Dennoch beweisen ULCERATE, nicht zuletzt mit ihrem neuen Album „Vermis“, dass sie den Verfolgern immer eine Spur voraus sind.

Trackliste:
1. Odium
2. Vermis
3. Clutching Revulsion
4. Weight Of Emptiness
5. Confronting Entropy
6. Fall To Opprobrium
7. The Imperious Weak
8. Cessation
9. Avait Rescission

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Mulder

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