Haben wir eigentlich schon einmal über Sinn und Unsinn von Tribute Sampler sinniert? Ich glaube fast Ja. Trotzdem: Das mag für den Künstler ja immer eine Ehre sein und natürlich auch für die teilnehmenden Bands eine Mordsgaudi wenn sie da so alte Klassiker covern dürfen. Allerdings kann eine solche Huldigung auch kräftig in die Hose gehen. Paid in Black Vol. 2 A Tribute To Johnny Cash ist eine wilde Fahrt durch Berg und Tal, durch schlicht schlechte Momente, durch einen großartig süßen Moment und durch fast schon beleidigende Songs, die gleich zwei Künstler betreffen. Aber der Reihe nach.
Wenn eine Platte auf Wolverine Records erscheint, weiß man ja ohnehin was man bekommt. Größtenteils Rockabilly angehauchte Musik, die gleich am Anfang dieser Platte volle Palette ausgefahren wird. Bis ins Unerträgliche werden Songs wie Get Rhythm und Like The 309 verwurstet, um im nächsten Moment das großartige Sea Of Heartbreak zu covern. Das machen ZOMBINA & THE SKELETONS so hübsch, dass man 1. denkt man sei tatsächlich in der Karibik und 2. dass dieser Song der wohl romantischste von allen Johnny Cash Tribute Kolonien ist. Das darauffolgende Home of the Blues ist eine unangenehme Proletenversion geworden und wird gefolgt, vom NINE INCH NAILS Klassiker Hurt. Der Zitterpartie dieser Platte.
Im Grunde eine okaye Version, gemessen an den, ich sage mal, beiden Originalen eher eine Jammerpartie. SKI KING zittert da zu sehr mit seiner Stimme, setzt im Refrain zu sehr auf und klingt im peinlichsten Moment gar nach Ville Vallo. Was dann folgt ist der typische Rockabilly Kram bis Man in Black in ein unerkennbares elektronisches Nichts verwandelt wird und selbst Ring Of Fire und Gods gonna cut you down total verunstaltet werden. Ob der gute Johnny Cash diesen Sampler gemocht hätte?