Plattenkritik

VERSES - Feel It Faster

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Info

Release Date: 19.06.2015
Datum Review: 02.06.2015
Format: CD Digital

Tracklist

 

01. Feel It Faster
02. At The Roadside
03. Live In The Sky
04. Making Statues
05. Distance
06. Always Disconnect
07. Colour Me In
08. Cut It Down
09. These Shores
10. To The Rooftop
11. If We Stay

Band Mitglieder

 

Jason Danzelman - Vocals/Guitar
Joe Welsh - Guitar
Dan Freese - Drums
Joe Gale - Bass/Vocals

VERSES - Feel It Faster

 

 

Schluss mit dem neuen modernen Brit-Rock. Hier kommt der neue moderne Brit-Rock. So in etwa soll das Konzept von VERSES aus dem Süden Grossbritanniens lauten. Wieviel Revolution "Feel It Faster" jedoch wirklich beherbergt, erklären die sympathisch unrasierten Herrschaften am besten selbst.

 
"Feel It Faster" soll ein Draufgängeralbum sein, eine Platte für Stehaufmännchen und Macher. Demtentsprechend frisch und ausgeschlafen wartet der Titelsong zum Einstieg in das Poprockspektakel: Füllige und präzise Drums, helle Riffs und die leicht nasale Mineralwasserstimme von Jason Danzelmann sorgen für einen passgenauen Sitz zwischen BLITZ KIDS und YOU ME AT SIX. Auch der Format-Offbeat von "Making Statues" oder das ANBERLIN-like Honigkuchengrinsen "At The Roadside" bringen alles und jeden wie versprochen nach Hause. An wenigen Stellen wollen VERSES dem Zufall oder der Überraschung eine Plattform bieten. "Live In The Sky" klingt so durchkonzipiert wie vorhersehbar und macht sich wunderbar im "Ü23"-Balladenradio. Allerdings besticht die markante Stimme Danzelmanns ebenso wie das Melodiegespür des Vieres aus Brighton - wenngleich es textlich eher banal bis sogar peinlich zugeht. Nochmal so richtig siebzehn sein? "These Shores" setzt auf Dance-Rock und jugendliche Floskeln. Das drückt zu sehr aus Richtung ALL TIME LOW.
Besser mehr der melancholischen Poppunkschiene wie etwa "Always Disconnect". Hier geben sich Danzelman, Gitarrist Joe Welsh sowie Drummer Dan Freese und Basser Joe Gale nicht zu angestrengt, sondern zielen eher geradeaus. "Cut It Down" zeigt das Debüt dann von der vollen Schmachtbreitseite: Gehauchte Vocals, eine hintergründig klimpernde Gitarre, "No one can cut it down, no one can take it away...". VERSES reihen sich mit "Feel It Faster" mühelos ein in - nun ja - das eher schmale Spektrum des modernen Britrocks. Von der Produktion bis zur künstlerischen Covergestaltung gibt es hier kaum Falten sondern eher eine besenreine Platte zu entdecken, die zu schön für den Alternativerock-Fahrstuhl aber zu vorsichtig für den Schritt aus dem gesteckten Rahmen ist.

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Moppi

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Alt, langweilig, tierlieb.