Plattenkritik

VUG - Vug

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 13.04.2018
Datum Review: 27.03.2018
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

1. Lose
2. Garden
3. Prophecy
4. Awaken
5. Poseidon
6. White Room
7. Vug

Band Mitglieder

 

Phil Octowhale - Bass
Max Pank - Guitar
Bommi Pelletier - Guitar, Vocals
Nick DiSalvo - Drums

VUG - Vug

 

 

Der erste Song auf „Vug“ – „Waagh“ ausgesprochen - versetzt mich schlagartig zurück in das elterliche Wohnzimmer in dem sich IRON BUTTERFLY, STEPPENWOLF und LED ZEPPELIN die Plattenspielernadel in die Hand gaben. Dabei klingt die Berliner Heavy Rock Band keineswegs eingestaubt, zumal sich starke Parallele zu den momentan sehr erfolgreichen KADAVAR im Songwriting wiederfinden.

Die trocken klingende Aufnahme erlaubt es einerseits jedes Instrument und jeden Drumschlag zu erkennen. Allerdings steht die eher hallige und im Hintergrund kämpfende Stimme diesem aufgeräumten Klangbild etwas fremd gegenüber. Man hätte eine Prise dicke Eier in den Sound mischen können.

Aber gerade deswegen schlagen VUG die Brücke zwischen Coolness, Energie und Leidenschaft. So wirkliche „Hits“ mit Mitsingpotenzial oder eingängige Gitarrenriffs sucht man auf diesem Debüt vergebens. Dafür sind zahlreiche Gitarrensoli und nicht weniger ruhige Passagen garantiert. In letzteren halten die Gitarren und der Gesang inne und vor allem das nach 60er Jahren klingende Schlagzeug baut die Spannung dynamisch ab- und wieder auf.

Insgesamt ergibt „Vug“ ein schlüssiges Bild. Liebe fürs Detail, Ablehnung des Popsong-Klischees und Fokus auf das Wesentliche: Musik mit Herz. Live dürfte diese Band auch überzeugen, so wurde die Platte in einer zweitägigen Session live aufgenommen. Musikliebhaber_innen von BLACK SABBATH bis IMPERIAL STATE ELECTRIC dürfen sich freuen, müssen jedoch auf Refrains verzichten. Aber davon gibt es ja von anderen Bands genug.

Autor

Bild Autor

Camilo

Autoren Bio

Musiker, Booker, Sozialwissenschaftler, Fahrradnerd, Redakteur, Punker vom Herzen mit einer Schwäche für Pop, Rap und Indie.