03.04.2007: Unearth, Job For A Cowboy, Despised Icon, Daath - Köln - Underground

03.04.2007
 

 


Leider habe ich von den Atlantanern von DAATH nur die letzten paar Minuten mitbekommen und kann nicht viel schreiben außer: viel Deathmetal, viel Haare, laaange Tracks, noch mehr Haare und ein zufriedenes Publikum. DAATH erfüllen ihren Part als Anheizer des Publikums absolut und ausverkaufte Haus zeigt sich wohlwollend.

Überraschend hingegen war der anschließende Auftritt von DESPISED ICON. Für mich war die Band der absolute Highlight des Abends. Im Pit starteten klare „Haare-schmeißen“ vs. „Violent Dancing“ Competitions und bei DESPISED ICON gewannen klar die HC-Kids. Die Band hatte wahnsinnig viel Energie und Spaß und diese spiegelte sich direkt im Publikum wieder. Auch sind DESPISED ICON eine der wenigen Bands, die nicht 3 mal nach dem Circle Pit fragen müssen. Hier reicht ein „Oho“ von Alex, der für die Mid-Range-HC-Vocals zuständig ist, um einen Tornado auszulösen. Die Band zieht Live noch 100 mal mehr, als sie das schon auf Platte tut. Und so überrascht, wie ich über den genialen Gig war, so war auch die Band von dem Publikum überrascht: „Germany! We didn’t expect this! You’re awesome!“ Und das waren wir wirklich.

So ist es also kein Wunder, dass viele Stimmen fragten warum DESPISED ICON nicht vor UNEARTH spielen anstelle von JOB FOR A COWBOY. Die haben mich nämlich – ganz anders als erwartet – sehr enttäuscht. Und damit scheine ich nicht alleine dazustehen. Die Jungs aus Arizona schienen wenig motiviert und kloppten recht eintönig ihr Programm runter. Der harte Fankern war natürlich voll dabei, aber die generelle Stimmung im Underground entwickelte sich schon stark in Richtung post-Sandmännchen-Syndrom.

Die lange Pause im Anschluss an JOB FOR A COWBOY half auch nicht wirklich dabei, wieder wach zu werden. Aber als UNEARTH dann endlich inklusive pompösem Intro und soviel Litghtshow, wie das eben im Underground möglich ist, die Bühne betraten, kamen die Lebensgeister ganz schnell zurück. Das Underground hat wahrscheinlich den größten Pit aller Zeiten gesehen, denn dieser war so groß – ja einfach so groß wie das Underground. Lediglich bei den älteren Songs wurde das Publikum ruhiger. Man merkte deutlich, dass die Leute die neuen Songs besser kennen. UNEARTH verbreiteten super Stimmung und waren selbst absolut begeistert. Rampensau und Gitarist Ken nutzte so ziemlich jede Gelegenheit um irgendwie den Klassenclown raus zu lassen. Seine Deutschkenntnisse (Schnaps, Klugscheißer und Jägermeister) ernteten großen Applaus. Und letztendlich haben sie es sogar geschafft die Drums kaputt zu schlagen. Ich hatte extrem hohe Erwartungen an Unearth und muss sagen: sie wurden absolut erfüllt. Wer die Chance hat, sich eine der nächsten Shows in Deutschland anzugucken, sollte sich schon mal auf die Socken machen!

Übrigens: manchmal werden die Tore des Plus Parkplatzes doch geschlossen. Ich sags ja nur mal so – und schicke mal einen lächelnden Gruß an alle Fans von „Prison Break“ und „Hinter Gittern“. Ein hervorragender Abend!