08.11.2019: DER WEG EINER FREIHEIT, A SECRET REVEALED, PRAISE THE PLAGUE - Hannover- Bei Chez Heinz

11.11.2019
 

 

 



PRAISE THE PLAGUE machen den Anfang. Für lokale Verhältnisse ist der sludgige Gitarrensound überzeugend klar und drückend. Die Doom-Gruppe mit starken Black Metal Einschlag beeindruckte, auch unter anderem durch die kehligen und schneidenden hohen Passagen des Sängers. Die Songs nehmen sich ihre Zeit, lediglich der Letzte fällt etwas rougher aus.
Im großen und ganzen weckte die Show Assoziationen von DISSECTION bis hin zu den kanadischen SEER . Kein schlechter Start also.

A SECRET REVEALED setzen das ganze fort mit einem etwas moderneren Ansatz. Was in diesem Fall Post-Metal mit einer klaren, dichtem Sound. Der Gesang entsprach dem internationalen Standard für moderne Post-Metal und (sowieso modernen) Metalcore Bands. Die Show hatte definitiv ihre Momente und vor allem die schnelleren und härteren Passagen inkl. Blast Beats und Strobo waren immer eine angenehme Überraschung. Auch der Gesang war technisch ansehnlich. Generell konnte der komprimiertere Sound, der das ganze Leider im Kontrastprogramm sowohl zu den vorausgegangenen PRAISE THE PLAGUE als auch zu DER WEG EINER FREIHEIT etwas schwach wirken ließ, allerdings nicht so sehr überzeugen wie die genannten.



Wie gewohnt, seit dem Release ihres 2017er Albums Finisterre, beginnen DER WEG EINER FREIHEIT ihr Set mit den verlesenen Zeilen aus Marlen Haushofers radikaler Gesellschaftskritik Die Wand, gefolgt von ihrem Opener Aufbruch. "Ein Mensch kann niemals ein Tier werden, er stürzt am Tier vorbei in den Abgrund." Der nicht enden wollende Mahlstrom aus Blast Beat und Gitarrenwand beginnt fast unvermittelt und wird für mehr als eine Stunde nur mit kurzen Unterbrechungen für die nötigsten Ansagen kurz abebben. Schön ist das. In adäquater Lautstärke und von hinten dramatisch beleuchtet wechselt die eingespielte und arschtighte Kapelle fließend von rasender Annihilation zu den wenigen aber grade darum so eindrucksvollen Clean-Passagen und Verschnaufpausen. Vor allem der Drummer macht auf den Autoren einen großen Eindruck. Neue Songs gibt es zwar leider nicht zu hören, dafür ist die Setlist eine feine Auswahl an Tracks.  Geschlossen wird das Set zunächst mit Ein letzter Tanz, mit so gut wie direktem Anschluss der Zugabe in Form von Lichtmensch, dem einzigen Song des Abends von ihrem 2012er Album Stille. 

 



Mit total überforderten Trommelfellen und einem seit langem ungesättigt ausharrenden und nun endlich befriedigten Verlangen nach Black Metal (und Bier) schiebt man sich im Anschluss zurück in die Kälte aus der man gekrochen kam.