12.05.2010: Ski King, Street Dogs , The Bones, Reno Divorce - Aachen - Musikbunker

12.05.2010
 

 

Ein neues Jahr, eine neue BAD BOYS FOR LIFE Tour. Der von M.A.D. organisierte Punkrock-Zirkus zieht auch in 2010 wieder durch sämtliche europäischen Clubs, um dem Publikum eine wilde Mischung Punk ’n‘ Roll nahezubringen. Mit dabei sind dieses Jahr wieder die Schweden von THE BONES und das amerikanische Trio LEFT ALONE, RENO DIVORCE und STREET DOGS. Abgerundet wird der Abend durch den SKI-KING, aber dazu später mehr. Eine lustige Sache also, wenn man sich mal vorstellt, wie rund 35 Leute in einem riesen Reisebus zwei Wochen quer durch Europa fahren, der heute Station im Aachener Musikbunker macht.

LEFT ALONE eröffnen den Abend. Schnell wird einem klar, wer hier die Vorbilder sind: Iro, Nieten-Jeans-Kutte und Filzhut. Auch musikalisch richtet sich das Ganze nach den großen Vorbildern von RANCID. Lupenreiner Punkrock mit einer Prise Ska zaubern dem Publikum schon zu Beginn ein Lächeln ins Gesicht. Eine Hammond-Orgel rundet die Sache zusätzlich ab. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Jungs bereits seit einigen Jahren ihre Platten auf HELLCAT RECORDS veröffentlichen. Wer noch einen guten Soundtrack für den Sommer sucht, sollte ihr unbedingt die bekannten Musikplattformen konsultieren.



Wer schon einmal auf einer der BAD BOYS FOR LIFE Touren war, weiß, dass es quasi keine Umbaupausen gibt. Und so steht pünktlich, nach dem letzten Akkord, der MIGHT SKI-KING auf der Bühne. Adrett in feinsten Zwirn gehüllt, wird hier Entertainment pur geboten. Hit after Hit lautet das Konzept und so werden im weiteren Verlauf des Abends noch Hits wie „Hurt“, „Highway To Hell“ und „Blitzkrieg Bop“ als One-Man-Show präsentiert. Langeweile kommt hier in jedem Falle nicht auf!



Als nächste Band stehen RENO DIVORCE auf den Brettern des Musikbunkers. Es ist schon verrückt, dass jedes Lied der aktuellen Platte von SOCIAL DISTORTION kommen könnte. Und damit ist nicht nur eine kleine Ähnlichkeit gemeint. Stimme, Aussehen und Musik der Band, könnten locker aus dem Hause Ness stammen. Der springende Punkt ist allerdings, dass es zumindest mir völlig egal ist. RENO DIVORCE servieren live ein unterhaltsames Set und spielen sich durch sämtliche drei LPs. Hier darf man gespannt sein, was das kommende, vierte Album bringen wird.
Nach einer erneuten Einlage des SKI-KING inklusive zerfetztem Unterhemd, steht auch schon der Co-Headliner STREET DOGS auf der Bühne.



Die Band um Dropkick Murphys Gründer Mike McColgan zögert nicht lange und zündet, wie erwartet, ein Hit-Feuerwerk. Endlich sind im Musikbunker erste Sing-A-Longs vernehmbar und auch der Pulk vor der Bühne kommt langsam in Bewegung. „Back To The World“, „Fatty“, „Not Without A Purpose“ oder auch “Tobes Got A Drinking Problem” sind nur einige Eckpunkte des großartigen, aber leider viel zu kurzen Sets. Das ist eben der Nachteil einer großen Tour.



Wie auch in den Vorjahren (2008 mal ausgenommen), wird der Abend von THE BONES beendet. Diese stellen aktuell ihre neue DVD „Berlin Burnout“ vor. Klar ist, dass die Schweden das Punkrock Rad nicht neuerfinden, sie versetzen es aber mit einem kräftigen Arschtritt ordentlich in Bewegung. Der grandiose Opener „Gazoline Business“ bestätigt, dass man heute Abend alles richtig gemacht hat. Im weiteren Verlauf wird kein Hit ausgelassen und so verabschiedet uns der Vierer gegen kurz nach 24 Uhr mit „Railroad Track“ und „Not Another Lovesong“ ins Aachener Nachtleben. Erwähnenswert ist sicherlich noch der Stage-Manager, der die Bühne von Stagedivern, Fotografen und Bier freihält. Auch der Autor dieser Zeilen muss nach einer Ermahnung seinen Platz räumen, wird jedoch beim Verlassen des Clubs von jenem zurückgepfiffen und mit einer handvoll Signature-Pleks belohnt. Verrückte Schweden!