NECK DEEP, AS IT IS, REAL FRIENDS und BLOOD YOUTH an einem Freitagabend auf einer Bühne. Viel besser kann man wohl nicht ins Wochenende starten. Dieser Start sollte sich jedoch verzögern. Für ein ausverkauftes Konzert war der Einlass katastrophal geplant. Zunächst war nicht mal klar, wann eigentlich Einlass ist. Auf den Tickets wurde 19:00 Uhr deklariert, die Seite des Knusts schrieb 20:00 Uhr. Letztlich wurde nachmittags in einem facebook-Post des Clubs Folgendes bekanntgegeben: Einlass: 20:00 Uhr. Beginn: 20:30 Uhr. Gewagt! So richtig ging das Ganze dann erst um 20:15 Uhr los. Zu Beginn des Auftritts von BLOOD YOUTH standen ¾ des Publikums noch vor dem Knust. Naja.

Die Bands entschädigten im Anschluss für dieses unnötige Chaos beim Einlass. Den Anfang machten die bereits erwähnten BLOOD YOUTH. Die Briten bekamen ca. 25 Minuten Spielzeit. Nach und nach trudelten auch die Fans vor der Bühne ein und der erste Moshpit des Abends wurde geöffnet. Diejenigen, die schon drin waren, gaben von Anfang an Vollgas. BLOOD YOUTH spielten größtenteils Songs von ihrem Debütalbum “Beyond Repair”, welches in diesem Jahr via Rude Records erschienen ist. Damit stimmte die Band das ohnehin schon gut gelaunte Publikum auf einen schweißtreibenden Abend ein.

Für REAL FRIENDS stellte der Auftritt als Support von NECK DEEP den zweiten Auftritt in Hamburg in diesem Jahr dar. Im Frühjahr war die Band auf Headliner-Tour, damals zu Gast im Hafenklang. Im Vorfeld hatte ich REAL FRIENDS als ruhigste der vier Bands am heutigen Abend ausgemacht, doch ich wurde eines Besseren belehrt. Auch hier übertrug sich die Energie von Publikum und Band wechselseitig. Damals, im Hafenklang, war ich mit einem faden Beigeschmack nach Hause gegangen. An diesem Abend überzeugte die Band auf ganzer Linie.

AS IT IS machten dort weiter, wo REAL FRIENDS aufgehört hatten, legten aber nochmal eine Schippe drauf. Persönlich kann ich die Euphorie um die Band nicht nachvollziehen, dafür bin ich aber vielleicht auch einfach schon ein bisschen zu alt. Umso erfreuter war ich als dann NECK DEEP die Bühne betraten.

Sänger Ben machte sich gar nicht erst die Mühe sein T-Shirt durchzuschwitzen. Aber auch mit freiem Oberkörper war es im Knust inzwischen locker warm genug. Auch NECK DEEP hatte ich in diesem Jahr schon live gesehen. Auf der großen Bühne der Sporthalle als Support von A DAY TO REMEMBER wollte der wohl bekannte Funke aber nicht so recht zünden. An diesem Abend loderte ein Feuer! Ohne Fotograben und mit nur wenig Regeln bahnte sich Crowdsurfer nach Crowdsurfer Richtung Bühne. NECK DEEP, die inzwischen durchaus größere Venues gewohnt sind, erfreuten sich an der Fannähe. Bei ihrem Set legte die Band - durchaus zu Recht - großen Wert auf ihr erst kürzlich veröffentlichtes Album “The Peace And The Panic”. Sänger Ben stellte die Band zwischendurch als ECK DEE vor. Da das Backdrop die Bühne des Knusts überragte, musste es an den Seiten gefaltet werden. NECK DEEP nahmen es mit Humor!

Nach etwas über einer Stunde Spielzeit war dann Schluss für NECK DEEP und die Hamburger. Es wurden noch einige Hände geschüttelt und einige Sticks & Co. verteilt ehe sich die Band verabschiedete. Ein wirklich gelungener Abend im Knust, sieht man mal vom Einlass ab. Besonders erwähnenswert an diesem Abend: eine unfassbar gute Stimmung und enorme Hilfsbereitschaft unter den Fans. Selbst in den Umbauphasen wurde mitgesungen und ging mal Jemand zu Boden streckten gleich mehrere Personen ihre helfenden Hände aus. So darf man gerne öfter ins Wochenende starten.

Hier noch die Setlist von NECK DEEP:

1. Happy Judgement Day
2. Lime St.
3. Gold Steps
4. Motion Sickness
5. What Did You Expect?
6. Parachute
7. Kali Ma
8. Rock Bottom
9. Don't Wait
10. 19 Seventy Sumthin'
11. In Bloom
12. December
13. Wish You Were Here
14. A Part Of Me

Encore:

15. Can't Kick Up The Roots
16. Where Do We Go When We Go 

Hier die Links zu unseren Fotos des Abends: NECK DEEP | AS IT IS | REAL FRIENDS | BLOOD YOUTH