24.10.2007: Caliban, Soilwork, Dark Tranquillity, Sonic Syndicate - Köln - Live Music Hall

24.10.2007
 

 


Doch bevor es in der ausverkauften Live Music Hall in der Domstadt abgehen sollte, stand zunächst ein kurzfristig anberaumtes Kickerturnier zwischen den Bands und den jeweiligen Labels im benachbarten Underground an, dass relativ chaotisch von statten ging und bis auf die ungeschminkte SONIC SYNDICATE-Mitglieder nicht viele Highlights bot.

Nach kurzem Szenewechsel, beziehungsweise Seitenwechsel, durfte man pünktlich um 19:30 Uhr die letztgenannte Band mit ordentlich Kajal auf der Bühne bewundern und fernab jeglicher Diskussion über den Sinn und Unsinn eines völlig überzogenen Hypes um die Band, durfte man getrost festhalten das die BÃünen-Performance sehr gut war und die Band nicht umsonst einen Plattendeal bei Nuclear Blast erhalten hat. Doch trotz aller spielerischen Klasse, bleibt ein gewisser fader Beigeschmack, der die ausrastenden Besucher nicht daran störte die Band abzufeiern.

Eine kurze Umbaupause später, stand die Blaupause für den SONIC SYNDICATE-Sound auf der Bühne und nicht viele mussten wahrscheinlich schmunzeln, angesichts des flotten Generationenwechsels. DARK TRANQUILLITY störten sich aber dran wenig und zogen eine routinierte und bis weilen sehr gute Show durch, die erstaunlicherweise bei dem doch recht jungen Publikum sehr gut funktionierte. Das dauerhafte Grinsen hielt sich dann auch hartnäckig bei allen Bandmitgliedern, die wahrscheinlich selbst nicht in einem solchen Line-Up mit so vielen euphorischen Reaktionen gerechnet hätten. Einziges Manko des Auftrittes war die Tatsache, dass man durchaus ein paar mehr ältere Stücke hätte einbauen können, denn der Hauptteil der Show wurde durch das letzte Studiowerk ("Fiction") der Band bestimmt.

Im Anschluss an DARK TRANQUILLITY, standen mit SOILWORK erneut gestandene Göteburg-Veteranen auf der Bühne, die mit ihren letzten Alben doch sehr stark an musikalischen Reiz verloren haben, aber durch eine energische und motivierte Show an diesem Abend sehr gut ankamen. In meinen Augen erschien mir dennoch der Auftritt der ersten zwei Bands des Rosters wesentlich abwechselungsreicher, was wahrscheinlich eher an meinem subjektiven Empfinden lag, als an der Band selbst.

Mit CALIBAN präsentierte sich dann zum Abschluss eines ereignisreichen Tages ein sehr gut aufspielender Headliner, der viele schlechte Shows aus der Vergangenheit vergessen macht. Der Sound war wirklich gut, der Gesang war gerade und die Performance stimmte von vorne bis hinten. Auf die alten Tage ist die Band wirklich noch für einige Überraschungen gut, denn ihr letztes Studio-Output "The Awakening" überraschte schon durch eine hohe Dichte an Hits und live setzte die Band diesen Eindruck ohne Wenn und Aber direkt in pure Energie und Spielfreude um. Ich muss doch gestehen etwas überrascht gewesen zu sein, aber man lernt ja nie aus! Mit "I Will Never Let You Down" und "It Is Our Burden To Bleed" gab es aktuelle Hits und die Erkenntnis das CALIBAN, entgegen der Meinung vieler Szenwächter, durchaus ihre Daseinsberechtigung haben. Die Publikumsreaktion in der rappelvollen Live Music Hall entsprachen ebenfalls dieser Erkenntnis. Highlight des Auftrittes war sicherlich die Wall Of Death mit einem etwas unglücklich ins Publikum springenden Machinemade God-Gitarristen, der trotz schmerzhaften Ausfluges in das Publikum sein Lachen nicht verloren hat.

Nach einer knappen Dreiviertelstunde war der Spaß dann zu Ende und im großen und ganzen erwies sich die diesjährige Antidote-Tour als voller Erfolg, die mit entsprechenden Konzept gerne auch im nächsten Jahr wieder neu aufgelegt werden darf.