28.03.2008: Fire In The Attic, Sonah, Parachutes, Guns vs. Telekinesis - Münster - Sputnik Café

28.03.2008
 

 


Man kann fast sagen FIRE IN THE ATTIC haben es geschafft. Von einer Band, die man meist umsonst auf irgendwelchen Festivals wie Rheinkultur oder Olgas Rock gesehen oder bei größeren Sachen wie Rock am Ring mal so mitangeschaut hat, zu einer Band für die man sich auf einmal Konzertkarten kauft. Bei ihrer Royal League Tour stand auch Münster auf dem Programm, wo sie im Sputnik Café, in einer gemütlichen Runde, auftraten.

Den Anfang machten GUNS VS. TELEKINESIS. Die Düsseldorfer leiteten den Abend mit ihrem Emo-Rock-Programm ein und boten eine gute Mischung aus Standardparts und erfrischenden Klängen. Nach dem kurzen Set von GUNS VS. TELEKINESIS positionierten sich PARACHUTES aus dem Saarland auf der Bühne. Jetzt konnte der Abend, der im Zeichen der Redfield Records- Bands stand, beginnen. Weitaus explosiver, erfreulich härter und bewegungsintensiver präsentierten sich die fünf Herren von PARACHUTES. Mit Ohrwürmern, wie „The Fallen“ und „Vultures“ versuchten sie dem Publikum einzuheizen. Doch irgendwie wollte die Münsteraner Meute nicht in Stimmung kommen, vielleicht auch wegen des matschigen und bassig-lastigen Sounds, der sich wie ein roter Faden durch den ganzen Abend zog.

Gegen 22 Uhr schlichen SONAH auf die Bühne. Die anfänglich erfrischenden und ungewöhnlichen Sounds erschöpften sich nach einer Weile und es wurde langweilig.
Zudem hatten die Jungs mit Rückkopplung und im Soundbrei untergehendem Gesang zu kämpfen.

Dann war es so weit. Das Warten hatte ein Ende. Last but not least betraten FIRE IN THE ATTIC die Bühne. Trotz des schlechten Sounds waren FIRE IN THE ATTIC startklar, um ihre Fans auf eine Rockreise zu schicken. Für die mit Kajal geschminkten und mit Muttis Kamm und Haarspray toupierten schwarzhaarigen und schwarzgekleideten wurde eigenes die Wall of Love erfunden. Genau das richtige für „Pussy Emos“, wie die Band sie liebevoll nannte. Wer die Wall of Love noch nicht kennt: Einer steht in der Mitte, der Rest des Publikums wird in zwei Hälften aufgeteilt, die dann während der Musik auf die Person in der Mitte zulaufen und diese umarmen. Mit witzigen Aktionen und Ansagen dieser Art brachten sie das Publikum zum lachen und mit ihrem musikalischen Tanzprogramm zum rumspringen und schwitzen. Schweißperlen glänzten im Licht unterhalb der Bühne, FIRE IN THE ATTIC glänzten im Scheinwerferlicht auf der Bühne. Ein gelungener Auftritt, ja ein abendrettender Auftritt, den FIRE IN THE ATTIC ablieferten, die Dank ihrer guten Show, den schlechten Sound wettmachten. Von ihrem neuen Album „Cum Grano Salis“ ließen die Bonner Jungs einiges verlauten und man bekam zu spüren, dass es weiter in Richtung lauter und härter geht. Aber auch die alten Platten kamen nicht zu kurz. Lieder wie „The Progress“, „Decision and Action“ und An Audience Of One“ haben mittlerweile den Mitsumm-Bekanntheitsgrad überschritten und luden zum mitsingen ein.

Marlene