30.08.2009: Misery Signals, Your Demise, The Number Twelve Looks Like You - Rosswein - Jugendhaus

30.08.2009
 

 


The Number Twelve Looks Like You:
Ich hab mich ehrlich gefreut, als diese Band für diesen Abend in diesem Club angekündigt wurde. Ich liebe ihre Tonträger und erwartete live genau diese verfrickelte, konfuse und zu höchst technische Musik. Ich wurde nicht enttäuscht.Nach ein paar lasziv in den Raum gehauchten Ansagen ballerte die Maschine los. Ein Fest. Man bekam alles. Sowohl optisch als auch akustisch. Ein Gitarrist, welcher selbst bei den wildesten Stellen im Lied vorn am Bühnenrand chillt und aussah als würde er Gefahr laufen, sofort einzuschlafen, einen Basser wie die Axt im Walde und einen Sänger, der aus irgendeinem Grund heraus Fische in seinem Monitor zu sehen glaubte, Songs einem Barfüßigen widmete und zu guter Letzt von der Bühne in die Arme meines Kumpels Andi springt und sich von ihm durch den Club tragen lässt und dabei unaufhörlich seine Stirn krault. Herrlich! Der Trommler schien eine Beatmaschine zu sein. Neben fiesen und schnellen Blastbeats und Metalgeschredder wurde die Musik oft von jazzigen, ja sogar salsaartigen Rhythmen durchsetzt, was schnell zum allgemeinen gemütlichen Hüftschwingen bei den Zuhörern führte. Diese Band ist wirklich einzigartig und hinterließ ein Schmunzeln auf meinen Lippen.

Your Demise:
Ich muss gestehen, dass ich wirklich kaum etwas von den Jungs mitbekommen habe. Das einzige, woran ich mich erinnere, ist, dass der Sänger vorn an der Bühnenkante ausrutschte und der Länge nach mitten unter das Publikum fiel, ohne sich mit den Händen abzufangen. Das tat echt beim hinschauen weh. Man sagt, er habe sich bei dieser Aktion den Finger gebrochen. Das ist jedoch nicht hieb- und stichfest belegt und ich hoffe einfach mal darauf, dass er keine schweren Verletzungen davongetragen hat. Der Sturz sah übel aus.



Misery Signals:
Das war echt eine abgefahrene Sache. Ich hab diese Band schon oft gesehen und wurde einmal mehr von dieser allumfassenden Sympathie, den massiv und gefühlvoll geschriebenen Songs und der Art und Weise, wie Misery Signals diese auf der Bühne performt, in deren Bann gezogen. Die Leute sind voll abgedreht und wurden praktisch eins mit der Band.Als Zugabe durfte man sich sogar Songs wünschen. Mein Wunsch wurde zwar nicht gespielt und trotzdem hinterließ diese Show einen bleibenden Eindruck, was nicht zuletzt dem Fakt geschuldet war, dass man sich mit allen Musikern auch hinterher noch witzig unterhalten konnte. Sympathische Menschen.

Alles in Allem war’s ein echt runder Abend, der Dank zeitigem Beginns auch recht zeitig zu Ende ging und man an einem Sonntagabend nicht zu spät zu Hause war. Rosswein fetzt!


Jonas R. B.