Interview mit Negator

06.06.2013
 

 

1. Hallo NEGATOR. Mit wem habe ich die Ehre?

Moin, Finnskald hier. Ich bin seit 2006 bei Negator als Sechssaitenhexer dabei und fühle mich für das Entstehen der letzten beiden Alben maßgeblich mitverantwortlich.

2. Ich habe „Old Black“ geliebt bzw. höre immer noch regelmäßig die Katharsis und den Infanteristen. Die beiden Alben danach hatten für mich keine Relevanz, oft gehört vermisste ich irgendwie die Seele. Die ist nun aber auf „Gates To The Pantheon“ zurückgekehrt. Wie seht ihr euer viertes Album im Reigen eurer Veröffentlichungen?

Ich spüre „ die Seele“ bei Songs wie Panzer Metal oder Eisen wider Siechtum viel eher als bei der Old Black Scheibe. Aber das ist sicherlich eine Geschmacks - und Definitionsfrage.
Bei Gates To The Pantheon habe ich versucht mich wieder daran zu erinnern was ich am Black Metal früher so faszinierend fand. Das Okkulte, das Mystische. Das habe ich versucht wieder mehr in unsere Musik mit einfließen zu lassen, natürlich ohne zu vergessen den Druck auf dem Knüppelkessel ordentlich zu erhöhen. Wer Gates To The Pantheon anmacht, darf sich auf melancholische Melodien, hasserfüllten Gesang, unbarmherziges Geknüppel und ordentlich Death Groove gefasst machen.

3. Was mich diesmal so umwarf ist zum Einen das dauerhafte Wechselspielchen zwischen Thrash-Galopp und Blast-Keule. Ich war immer wieder an eine meiner absoluten Lieblingsbands erinnert, die MALEVOLENT CREATION heißt. Kennt ihr den Song „Kill Zone“? Der hätte auch auf „Gates To The Pantheon“ stehen können, oder?

Hab mir den Song jetzt mal angehört. Geiles Lied!!! Die Blast – Riffs würden uns auch ganz gut zu Gesicht stehen, aber ich finde das Malevolent Creation einen wesentlich größeren Hang zum Death Metal haben als wir. Die Amis sind unverkennbar Death Metal, während wir im Black Metal heimisch sind und im Death Metal Fahrwasser umherschiffen. Mein Lieblingssong ist übrigens „The Will To Kill“.

4. Ihr seid schon lange musikalisch weg vom reinen Black Metal und tobt euch an mehreren Fronten aus. Ist “Nergal, The Raging King” ein Tribut an BEHEMOTH?

Nein, es geht hier nicht um den BEHEMOTH-Fronter. Nergal ist eine Gottheit der sumerisch-akkadischen, babylonischen und assyrischen Religion. Nergal ist der Herrscher der Unterwelt Kurnugi und dieser Song erzählt seine Geschichte.

5. Generell liegen spielerisch zwischen “Old Black” und “Gates To The Pantheon” Welten.
Mittlerweile ist m.E. auch nur noch Sänger Nachtgarm vom ersten Output dabei. Ist es nicht schwierig, dann von ein und derselben Band zu sprechen?

Sicherlich ist es merkwürdig dass nur noch ein Ursprungsmietglied an Bord geblieben ist, aber so ist nun mal das Leben. Jedes neue Bandmitglied bringt seinen eigenen Stil mit und beeinflusst dadurch auch die Musik von Negator. Das ist nicht immer schlecht. Neue Ideen entstehen, kein Stillstand. Ich denke aber auch, daß wir den Spirit von „Old Black“ und auch von „Die Eisernen Verse“ aufgesogen haben und auch heute noch spüren.

6. Ihr seid bei Viva Hate Records unter Vertrag, die u.a. auch DER WEG EINER FREIHEIT beheimaten. Was sagt ihr zu den Jungs und mögt ihr die Art und Weise, wie sie versuchen, den Black Metal moderner erklingen zu lassen?

Ich bin ein großer Fan Ihrer Musik. Herzzerreißende Melancholie gepaart mit eiskalten Hassgeknüppel. Gefällt mir sehr gut was die Jungs da machen. Ich bin auf das nächste Album gespannt. Umso mehr freue ich mich, dass wir im July zwei Konzerte zusammen in Würzburg und in Gießen bestreiten dürfen. Das wird der absolute Black Metal Overload!!!!

7. Was genau charakterisiert eigentlich genau für euch der Black Metal und wie bestimmt er euer Leben, euer Denken?

Für mich ist es ein Gefühl, das mich hin und wieder überkommt. Meißtens wenn ich bierschwanger altes Black Metal Zeug höre, überkommt mich ein elektrisierender Schauer, meine Nackenhaare stellen sich auf, bekomme Gänsehaut. In diesen Momenten weiß ich, dass ich die richtige Musik höre und mache. Ich denke viele andere kennen dieses Gefühl auch. Dann weiß man, dass man auf dem richtigen Pfad wandert. Dem Weg des METAL.

8. Dieses Genre ist immer wieder in den Schlagzeilen wegen der Beheimatung rechten Gedankenguts. Habt ihr selber mal Erfahrungen damit gemacht bzw. wie beobachtet ihr die Szene, in der ihr euch bewegt?

Nazis raus!!!

Erst neulich haben wir ein Konzert in der Schweiz gespielt. Einer von diesen fehlgeleiteten Idioten stand am Anfang des Auftritts direkt vor der Bühne und zeigte uns den Hitlergruß. Nachtgarm fackelte nicht lange und ließ unmissverständlich verlauten: „ Wenn Du das noch einmal machst, reiße ich Dir den Kopf ab!“ Danach habe ich den Typen nicht mehr gesehen.

9. Welche Bands/Alben sollten unsere Leser unbedingt mal checken?

Ophis aus Hamburg machen total geilen Doom. Unbeding anchecken!!! In unser Album kann man getrost auch mal reinhören ;-)
10. Die letzten Worte gebühren euch:
Danke für das Interview. Up the devilhorns, PANZER FOREVER PANZER!!!

Danke für das starke Album und euch alles Gute!