31.07.2018: SONS OF SOUNDS, SPITE FUEL, NIGHT DEMON - Mannheim - MS Connection Komplex

05.08.2018
 

 

Bei flauschigen Temperaturen um die 30°C im Mannheimer MS Connection, wird der Abend überpünktlich um kurz vor 20 Uhr von dem Karlsruher Trio SONS OF SOUNDS eröffnet. Musikalisch bewegen sich die Jungs im Hard & Heavy Bereich, lassen sich aber nur schwer einem Genre zuordnen. Sie selbst bezeichnen ihren Stil als Free Metal und wollen auch gar nicht in eine Genreschublade gesteckt werde. Mit im Gepäck haben die Karlsruher ihr aktuellstes Werk "Into The Sun". Die Band bringt erste Stimmung in den noch nicht ganz so gut gefüllten Club. Was die Band aufzieht, ist sowohl musikalisch, als auch am Merchandise-Stand auf gehobenem Niveau. Der Gitarrist Wayne Beselt glänzt mit extrem guter Spieltechnik bei dem der Blick auf das Griffbrett Seltenheitswert hat. Auch der überraschend variable Sound, den er aus seinem Orange Amp holt, ist bemerkenswert. Ansonsten bleibt er aber eher der ruhigere Zeitgenosse auf der Bühne und überlasst das Einheizen dem Sänger und Bassist Roman Beselt. Der Sound ist gut abgemischt, einzig die Gitarre könnte etwas lauter sein. Die Band macht in jedem Fall Laune und wird mit Sicherheit ihren Weg gehen.




Nach den Umbauarbeiten geben sich SPITE FUEL die Ehre. Die Heilbronner Kapelle kommt mit ihrem zweiten Album "Dreamworld Collapse" nach Mannheim. Einflüsse kommen aus der Metal-Ecke von ACCEPT, DOKKEN und JUDAS PRIEST. Die Band gibt von Beginn an Gas und die beiden Gitarristen Tobias Eurich und Timo Pflüger feuern sich die Soli nur so entgegen. Am Mikrofon wird die Band zurzeit von Jasmin Zimmermann vertreten, die für den kürzlich ausgetretenen Sänger Stefan Zörner temporär einspringt und einen guten Eindruck hinterlässt. Die Band ist sichtlich bemüht das noch etwas träge Publikum an diesem dampfend warmen Dienstagabend mitzureißen, doch der Funke will nicht so ganz überspringen. Beirren lassen sich die Heilbronner dadurch nicht und spielen sich mit viel Spielfreude durch ihr Set. Man kann gespannt sein, wie sich die Band mit neuem Sänger weiter entwickeln wird. Nach einem recht langen Set von knapp einer Stunde heißt es frische Abendluft schnuppern und auf das eigentliche Highlight des Abends vorbereiten.

 



Um 22 Uhr ertönen die Klänge des Intros von "Welcome To The Night", dem Albumopener des zweiten und aktuellsten Studioalbums "Darkness Remains" der Band NIGHT DEMON. Der recht große Saal ist nun besser gefüllt und man merkt dem Publikum an, für wen sie heute Abend hauptsächlich gekommen sind. Pommesgabeln werden gen Himmel gestreckt und die ersten NIGHT DEMON Sprechchöre sind zu hören. Vor dem großen Banner mit Bandlogo steht das Drumkit von Dusty Squires auf einer Empore. Für kleinere Gigs in Clubs hat er, im Vergleich zu größeren Festivalauftritten, nur eine Bass Drum am Start. Das Lichtequipment ist zu vergangenen Auftritten etwas gewachsen und um satte Publikumsstrahler erweitert worden. Was die Band aus dem Videomaterial der drei Kameras macht, welche die Band aus verschieden Winkeln filmt, darf man gespannt sein.

Es ist also angerichtet und die drei Kalifornier stürmen auf die Bühne und legen los. Der Sound ist zu Beginn noch nicht da wo er sein soll. Der Bass zu laut, die Gitarre zu leise, was sehr zur Unzufriedenheit des Frontmanns Jarvis Leatherby beiträgt. Nach dem ersten Song ist die Sache aber gefixt und man hört, was man von der Band gewohnt ist. Einen ausgewogenen Sound, bei dem die scharfen Riffs aus dem Marshall Amp des Gitarristen Armand John Anthony, von rhythmischen Basslines Leatherby's und den punktgenauen Drums Squires getragen werden. NIGHT DEMON enttäuschen einfach nie und so ist der Frontmann voller Spielfreude wieder in seinem Element und headbangt was Zeug hält. Die Jungs haben das Publikum schnell auf ihrer Seite. Die Stimmung ist auf dem Siedepunkt als Hits wie "Cursed Of The Damned", "The Howling Man" oder "Stranger In The Room" zum Besten gegeben werden.

Mittlerweile ist es so warm, dass man die Luft schneiden kann und Rampensau Leatherby aussieht, als wäre er eben aus der Dusche gehüpft. Auch das eine oder andere Cover hat in der Setlist von NIGHT DEMON bereits Tradition. An diesem Abend ist es "Lightning To The Nations" der Kultband DIAMOND HEAD. Natürlich darf der Auftritt des Band-Maskottchens Rocky zum Song "The Chalice" nicht fehlen. Wie bereits erwähnt, enttäuschen die Jungs nie. Mit Feuer und Leidenschaft wird ein 90 minütiges Set abgeliefert, welches das Herz von Fans der NWOTHM höher schlagen lässt. Das Trio lässt die Flagge des Heavy Metals hoch wehen und spielt mit einer Freshness, die man nicht häufig zu sehen bekommt. Nach dem melancholischen Song "Darkness Remains", wird die Meute mit einem letzten Feuerwerk, bestehend aus dem Hit "Night Demon", zufrieden in die Nacht entlassen. Der Auftritt war einmal mehr beste Eigenwerbung für das am 10. August erscheinende erste Live-Album der Band "Live Darkness".