Plattenkritik

Killing The Dream - Fractures

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Release Date: 10.06.2008
Datum Review: 02.06.2008

Killing The Dream - Fractures

 

 

„It´s not depression for depression´s sake, or desperation for a song. This is every day. This is all I know“, schreit sich Elijah Horner nach atmosphärischem Intro kathartisch die geschundene Seele aus dem Leib. Und lässt dabei zweierlei durchscheinen. Erstens: KILLING THE DREAM bleiben auch auf "Fractures" eine der authentischsten und mitreissendsten Bands mit Eisoldschem Herzen. Zweitens: Es nimmt kaum Wunder, dass die Band die Fertigstellung der Platte aufgrund stimmlicher Probleme Horners immer weiter nach hinten verschieben musste. Wer erinnert sich nicht an die absolut stimmbandzerfetzende Performance auf dem Rivalry-Debüt sowie in gesteigerter Form auf dem Vorgängeralbum "In Place, Apart"? So etwas kann auf Dauer nicht ohne Folgen bleiben…

Auch "Fractures" lebt in seinen gut vierundzwanzig Minuten einmal mehr von dieser beklemmenden Eindringlichkeit. Nichtsdestotrotz bleiben KILLING THE DREAM im Kern eine melodische Hardcore-Band, was sich in erster Linie in flirrenden Gitarrenarrangements ('Fractures') sowie sporadischen gesungenen Passagen manifestiert ('Resolution'). Letztere wiederum schielen eher auf nicht zu glatt gebügelte Gainesville-Kratzbürstigkeit, denn auf Pop-Sensibilität. Etwas überraschend mutete im Vorfeld auch die Verpflichtung von J. Robbins (u.a. JETS TO BRAZIL, AGAINST ME!) als Aufnahmeleiter an. Jener J. Robbins also, der aus MODERN LIFE IS WAR (fast) eine Punkband machte. Im Gegensatz zu der bulligen Produktion eines Kurt Ballou, wirkt auf "Fractures" alles ein wenig fragiler, aber auch differenzierter. Die Veränderungen im Bandsound wiederum spricht Elijah Horner im bereits zu Beginn zitierten Text zu 'Part II (Motel Art)' explizit an: „And now you´re sick of the same song? I´m sick of writing it.“ Die beiden großen B´s – Breakdowns und Back-Ups – bleiben somit fast gänzlich in der Kiste der new oldschool-Effekthaschereien. Dennoch könnte "Fractures" intensiver fast nicht sein. Hoffen wir, dass des Sängers Stimmbänder diese Tour de Force auch weiterhin mitmachen...

Tracklist:

01: (Re)Acquaintance 0:39
02: Part II (Motel Art) 2:22
03: Fractures 2:46
04: Thirty Four Seconds 2:38
05: Consequence (What Comes Next) 2:48
06: Everything But Everything 1:59
07: Hang the Jury 1:34
08: We Were 1:19
09: You´re All Welcome feat. Rob Sullivan (RUINER) 1:09
10: Thirteen Steps 0:38
11: Holding the Claws 1:46
12: Resolution 4:23

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René

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