Plattenkritik

Amanda Blank - I Love You

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 07.08.2009
Datum Review: 14.08.2009

Amanda Blank - I Love You

 

 

"Lady Gaga minus the tunes, ambition, or sense of purpose."

Nur ein Satz aus der vernichtenden Kritik zu dem Albumdebüt von AMANDA BLANK vom Pitchfork Magazin. Aber mal ehrlich, Unrecht hat der gute Autor nicht, zumindest nicht zu 100 Prozent.

Vergleicht man beide Künstlerinnen nämlich fallen in vielerlei Hinsicht Parallelen wie auch Überschneidungen auf. So mag man LADY GAGA sicherlich den Majordeal und die rotierenden Slots im gestorbenen Musikfernsehen vorhalten, zugunsten aber auch ihr laszives Spiel mit Sex und die Verwirrung um ihr Geschlecht, welches mal so gar nicht in das ihr zugeschriebene Bravo-Image passt. Davon abgesehen hat die Gute tatsächlich eine gute Stimme – sogar Live on Stage!

Und da wären wir bei AMANDA BLANK. Gute Stimme, Ausstrahlung und ebenfalls ein zügelloses Spiel mit Sexappeal (Ich muss gerade selbst lachen, lieber Leser). Was BLANK allerdings besser macht als GAGA? Sie performt auch auf Platte. Sie polarisiert und wird von der Halbgöttin PEACHES inspiriert (und klingt in den richtig geilen Momenten auch nach ihr).

BLANK mischt viele Genres in eins, ohne gleich einen Genreclash zu veranstalten. So ist das mal übelster Old-School-HipHop, dann wieder Electro-Trash, und im Schlusslicht "Leaving You Behind" klingt das schon wieder verträumt und herzlich. Das eigentlich Interessante an diesem Release aber ist, dass sie mit Leichtigkeit festgefahrene Geschlechtermerkmale umkehrt, den Mann als Sexobjekt darstellt und die Rolle von vielen Dicke-Hose-Proleten übernimmt. So sprechen Zeilen wie "Might I like you better if we slept together" Bände. Was ansonsten passiert? LYKKE LI und Rap-Kollegin SANTIGOLD schauen vorbei, eine Ballade mischt sich in das fröhliche Trash-Album und überhaupt eignet sich die Platte vor allem zu einem: Party! Diese kann man übrigens heute Abend im Kölner Odonien haben. Dort tritt BLANK mit FRITTENBUDE im Rahmen der c/o Pop auf!

Make It, Take it
Something Bigger something Better
Make up
Gimme What You Got
Lemme Get Some
Shame On Me
A Love Song
DJ
Might Like You Better
Big Heavy
Leaving You Behind

Autor

Bild Autor

Raphael

Autoren Bio

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