Plattenkritik

At The Gates - At War With Reality

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Release Date: 24.10.2014
Datum Review: 05.11.2014

At The Gates - At War With Reality

 

 

Mit „At War With Reality“ ist es AT THE GATES gelungen, sich auf das Wesentliche zu fokussieren. Eine willkommene Rückkehr, die gänzlich ohne Neuerfindungen, modernen Anbiederungen oder widersprüchlichen Experimenten auskommt und alle Befürchtungen im Keim erstickt. Willkommen zurück.

Auch wenn zwischen den Alben „At War With Realtiy“ und dem melodischen Todesblei Album schlechthin „Slaugther Of The Soul“ aus dem Jahre 1995 fast zwanzig Jahre Trennung liegen, ist der Name AT THE GATES niemals gänzlich verstummt. Zu sehr prägte dieses Album und diese Band vieles von dem, was danach im Death Metal und später auch im schwedisch geprägten Metalcore stattfand. Umso erfreulicher waren die Nachrichten darüber, dass die vereinte Mannschaft in kompletter „Slaughter“-Besetzung den Weg ins Studio angetreten war.
Zusammen mit dem Produzenten Fredrik Nordström fand das Team von 1995 auch im Studio seine Komplettierung und so war bereits zu erahnen, dass die Bedingungen für den Nachfolger verheißungsvoll waren. Es wäre übertrieben zu sagen, dass AT THE GATES nahtlos an ihrem Ausnahmewerk anschließen, aber ihr Können, ausgewogene, melodische Death Metal Eisen zu schmieden, hat der Fünfer keineswegs verlernt. Nach dem obligatorischen Intro demonstriert Leadgitarrist Anders Björler eindrucksvoll und nachhaltig, worauf es im melodischen Death Metal ankommt. Fast gänzlich unvermittelt werden heroische Leads in die Gehörgänge gefeuert. Spätestens beim Einsetzen von Lindbergs kehligen Growls fühlt man sich sofort heimisch im Todeskosmos aus Göteborg. Der darauffolgende Titeltrack „At War With Reality“ überzeugt mit einer gesunden Mischung aus Härte und Melodie und kann schon jetzt als neuer Hit auf der zukünftigen Setlist der Schweden verbucht werden. Doch die ansteigende Leistungskurve vermag auch im weiteren Verlauf nicht zu fallen. Besonders „The Circular Ruins“ ist eine wahre Machtdemonstration der Gitarrenfraktion, in der sich einprägende, abwechslungsreiche Leads mit heldenhaften Soli duellieren. Mit „Heroes And Tombs“ treten AT THE GATES zum ersten Mal auf die Bremse, ohne jedoch an ihrer Wirkung zu verlieren. Betrachtet man „At War With Reality“ in seiner Gesamtheit, muss den Göteborgern attestiert werden, dass sie sich in jedem Song auf den Kern konzentriert haben und gänzlich ohne verspielte Umschweife immer direkt ihr Ziel erreichen. So bleibt jeder Track übersichtlich und das Album stets kompakt. Auch die Produktion wagt keine Experimente und knallt klar und organisch aus den Boxen.
Abschließend muss man sagen, dass AT THE GATES mit ihrem fünften Album ein wahrer Leckerbissen melodischer Death Metal Kunst gelungen ist, der die Heldentaten der Vergangenheit vielleicht nicht toppen mag, aber nach einer so langen Pause eindrucksvoll zu ihnen anschließt.

Trackliste:
01. El Altar Del Dios Desconocido
02. Death And The Labyrinth
03. At War With Reality
04. The Circular Ruins
05. Heroes And Tombs
06. The Conspiracy Of The Blind
07. Order From Chaos
08. The Book Of Sand (The Abomination)
09. The Head Of The Hydra
10. City Of Mirrors
11. Eater Of Gods
12. Upon Pillars Of Dust
13. The Night Eternal

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Mulder

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