Als Rezendent kann man im Falle von Klischees nur so strotzender Kapellen eigentlich nur alles falsch machen. Egal auf welche Seite man sich stellt, man ist immer der böse. BEAUTFIUL BROKEN machen es uns mit ihrem LP-Debüt Emotions May Vary nicht sonderlich leicht: Da protzen zeitgenössige Shouts mit viel viel Bree (gerne auch völlig unpassend) auf der einen, da machen so oft gehörte Schwedentodmelodien und Breaks auf der anderen Seite von sich reden. Obendrauf: Klebrige Keys, Deadlock-like weiblicher Cleangesang und ein Spagat zwischen Atmosphäre (Klavier, Akustik-Gitarre) und Partytauglichkeit (Move!...).
Aber es geht noch mehr: Neben dezenter Dancefloor-Affinität (I want you to daaaaaance! clean gesungen irgendwie befremdend wirkend; vertraut klingende 80s Keys) covert man hier gelegentlich Gassenhauer der Marke Unbrella (stilecht mit You can stand under my umbrella ella ella ella ella bree bree bree bree), versucht sich auf der anderen Seite dann aber wieder an ein wenig Pathos. Ist man hier gleich gegen Gegensätze, wenn man das scheiße findet?
Fest steht: Emotions May Vary wird dem Titel Album nicht gerecht. Sobald eine gewisse Atmosphäre aufgebaut wird, wird diese bereits im nächsten Moment wieder zerstört. Ferner stören Experimente, die man sich besser bloß Live trauen sollte, den Fluss. Ob das hier gebotene technisch schlecht umgesetzt ist, steht natürlich auf einem ganz anderen Papier; mich hat der skurrile Genremix aber eher abgeschreckt als begeistert.
01. Intro
02. Walls Of Sorrow
03. Wasted
04. Interlude I
05. My Last Goodbye
06. Eat My Words
07. Patch For A Hole
08. Betrayer
09. Interlude II
10. YDMMWLNOTC
11. Emotions May Vary