Plattenkritik

COLDSIDE - Fuck Your System

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 19.01.2018
Datum Review: 17.01.2018
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

1 Fuck Your System
2 Forever (featuring Roger Miret)
3 Defeated
4 Ready For War
5 Street Warriors (featuring Greg Huff)
6 United States Of Regression (featuring Skam Dust)
7 Lions Pride
8 Full Of Rage (featuring Scopese and Nom)
9 I’ve Had Enough (featuring Pat Edge, originally by Slapshot)
10 Paid Our Dues

Band Mitglieder

 

Chewface - Vocals
Opie - Vocals
Rob - Guitar
Alan - Bass
Waynus - Drums

COLDSIDE - Fuck Your System

 

 

Die dritte Platte von COLDSIDE ist da. Und sie ist solide. Mit „Fuck Your System“ legen die vier Musiker aus Florida eine Produktion auf den Tisch, welche durchaus zu überzeugen weiß. Allerdings gibt es auch Tiefpunkte, über die ich persönlich einfach nicht hinweg sehen kann.

Kommen wir erst einmal zu den guten Punkten der Scheibe. Mit Leuten wie Roger Miret, Greg Huff oder auch Pat Edge hat man sich musikalische Zugpferde ins Boot geholt, welche den richtigen Wind in die Segel blasen. Auch das Songwriting ist durchweg stimmig und zieht viel Inspiration aus dem klassischen Street Punk. Vor allem die Gang Shouts spielen hier eine wichtige Rolle.

Hier kommen aber auch schon die Probleme zum tragen, die mir „Fuck Your System“ recht schwer zugängig machen. Ja, es ist sehr klassisch gehalten und das Songwriting ist stimmig. Leider ist es dadurch auch furchtbar langweilig. Man hat ein wenig das Gefühl, den ewig gleichen Beat zu hören und vermisst die Eigenständigkeit, die eine Band ausmachen sollte. Es bleibt nichts hängen, was mich in zwei Jahren sagen lässt: „Ach ja, dass ist die COLDSIDE Scheibe!“

Zudem ist die Produktion für mich ziemlich am Thema vorbei. Da ist der Punk-Aspekt etwas zu sehr durchgekommen. Es klingt dünn und nicht wirklich drückend genug, um eine so deftige Stimme zu unterstützen. Alleine durch Klangschrauberei hätte die Platte um Längen besser sein können. Zumindest bei den Gitarren bekomme ich Augenzucken.

Grundlegend hat mich die Platte in einen wahren Strudel der Ambivalenz gezogen. Einerseits gefällt sie mir irgendwie und auf der anderen Seite finde ich mich immer wieder abgelenkt, weil sie einfach nicht fesselt. Vielleicht ist es eines dieser Alben, die einfach mit der Zeit wachsen. Sicherlich wird „Fuck Your System“ seine Anhänger finden und das ist verständlich. Potenzial ist da. Das ist eine dieser Platten, bei denen es eigentlich keine objektive Meinung geben kann.

Autor

Bild Autor

Björn

Autoren Bio

Komponist und Produzent im Bereich Videospiele und Kurzfilm.