Plattenkritik

DASHBOARD CONFESSIONAL - Crooked Shadows

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Info

Release Date: 09.02.2018
Datum Review: 19.02.2018
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

01. We Fight
02. Catch You
03. About Us
04. Heart Beat Here
05. Belong
06. Crooked Shadows
07. Open My Eyes
08. Be Alright
09. Just What To Say

Band Mitglieder

 

Chris Carrabba – Gesang
Scott Schoenbeck – Bass
Armon Jay – Gitarre
Chris Kamrada – Schlagzeug

DASHBOARD CONFESSIONAL - Crooked Shadows

 

 

Im Jahre 2009 war die Welt noch eine andere. Trump war noch nicht Präsident, Tinder noch nicht erfunden, das iPad noch ein Fremdwort. Es war das Jahr, in dem DASHBOARD CONFESSIONAL ihr letztes Album veröffentlichten. Bis jetzt. „Crooked Shadow“ heißt das neun Lieder umfassende neue Werk. Es geht darauf ganz leise, ein bisschen lauter, langsam und etwas schneller, fröhlich und doch bedrückt zu.

„About Us“ hat einen mitreißenden Chorus, passend zum Thema der feurigen Liebe. Die Musik ist eingängig, spricht die Sensoren an, die dem Hirn „Ohrwurm“ signalisieren. Umso freudiger die Liebes-Hymne ist, desto melancholischer wird es direkt danach bei „Heart Beat Here“. Eigentlich ist es ja gar kein sehr trauriges Lied. Aber Melodie und Stimme erzeugen ein emotionales Wunderwerk, das so schön ist, dass die Gefühle durch Mark und Bein gehen. Es ist fast das ruhigste Lied auf „Crooked Shadows“ und doch irgendwie ganz laut. Es setzt sich gegen die anderen lauteren, schnelleren Songs durch, behauptet seinen Stand in der Mitte des Albums. Der Appell kommt an. Man möchte Sänger Chris am liebsten zu rufen: „Jaaa, lausche meinem Herzschlag, komm her, ich gehöre dir“.

Ja, das Album ist keines der harten Töne, sondern spricht in alter DASHBOARD CONFESSIONAL-Manier wohl dann doch eher das weibliche Geschlecht an. Hat man sich bei „Heart Beat Here“ dem Singenden ergeben, kann man mit ihm in „Belong“ direkt die Koffer packen und abhauen. Der Titelsong „Crooked Shadows“ ist flott und sehr radiotauglich. „Open My Eyes“ ist etwas seicht und einfallslos. Ein kleiner Störfaktor in der Reihe der anderen echt anständigen und zum Teil großartigen Lieder. Großartig nicht, weil sie so genial geschrieben oder gesungen wären oder etwas total Neues sind. Nein, großartig, weil sie so toll sind wie Schaumküsse aus der Mikrowelle, heiße Schokolade mit Marshmallow-Topping oder Pommes mit Mayo. Sie sind musikalisches Comfort-Food. Dabei geht’s nicht unbedingt darum was drin steckt, sondern darum wie es schmeckt - also sich anhört.

 

Autor

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Katharina

Autoren Bio

Anglistin, freie Journalistin, Uni-Angestellte...kurz gesagt lesen, schreiben, reisen