Plattenkritik

Deathspell Omega - Drought

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Release Date: 22.06.2012
Datum Review: 01.08.2012

Deathspell Omega - Drought

 

 

Wenn so etwas wie progressiver Black Metal überhaupt existiert, ist es eine Band, welche sich in diesem unkonventionellem Genre ihren eigenen Kosmos erschaffen hat. Die Rede ist von den Franzosen DEATHSPELL OMEGA .
Es wäre übertrieben zu behaupten, dass ein Auseinandersetzen mit ihrer Diskografie einem absoluten Hörgenuss gleichen würde. Zu irrational, ungreifbar, gar mystisch und spirituell beklemmend klingt ihr vertonter Antikosmos. Dennoch gleichen ihre Veröffentlichungen musikalischen Grenzerfahrungen, die man zu schätzen lernt.

Auch „Drought“, die neue EP der immer noch in Anonymität agierenden Formation stellt da keine Ausnahme dar. Obwohl DEATHSPELL OMEGA Facetten aufzeigen, die dem Hörer schon als fast nachvollziehbare Strukturen erscheinen.
Avantgardistisch düster und zurückhaltend leiten die Franzosen mit „Salowe Vision“ in „Drought“ ein und erwecken Vergleiche zu Klängen, wie man sie eher von Bands wie „BOHREN & DER CLUB OF GORE“ kennt. Sie kreieren einen morbiden Klangsumpf, bis sie dem Hörer eine tragische Melodie zuspielen und ihn aus diesem befreien. Von da an befindet man sich in einem Sog aus abstrakten Klangbildern und gebrochenen Fragmenten. Gewohnt und typisch leiten DEATHSPELL OMEGA nicht durch ihre Songs. Ihre ungeraden Rhythmen stoßen und zerren. Unterstütz von verdrehten Gitarrenharmonien, die sich ins Mark schneiden und brennen. Stets im Vordergrund diese unverkennbaren, beschwörenden Vocals.
Doch „Drought“ ist anders als das voran gegangene. „Drought“ ist in seiner Stimmung zwar zu jeder Zeit düster und mystisch, aber weniger umhüllt von dieser kaum ertragbaren und beklemmenden Atmosphäre. So endet diese EP mit einem fesselnden Instrumental und einer sich ins Hirn fressenden Melodie, die sich plötzlich in einer unendlichen Leere auflöst.

Abschließend bleibt zu sagen, dass es DEATHSPELL OMEGA wieder einmal geschafft haben, etwas zu hinterlassen, was eine Beschreibung nahezu unmöglich macht. Doch dieses Mal ist es weitaus mehr als ein Zustand der Verwirrung.
Dieses mal ist es irgendwie mehr.

Tracklist
01. Salowe Vision
02. Fiery Serpents
03. Scorpions & Drought
04. Sand
05. Abrasive Swirkling Murk
06. The Crackled Book Of Life

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Mulder

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