Plattenkritik

GHOSTMAKER - Aloha From The Dark Shores

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Info

Release Date: 14.07.2017
Datum Review: 26.05.2017
Format: CD Digital

Tracklist

 

1. Shit On A Stick Looks Like A Panther
2. Modern Termination
3. Destroy-Oh!
4. Fork Man (Instr.)
5. Tiger Hates Pig
6. Diezle Weazle
7. Violence
8. Foreign Admiral (Outro)

Band Mitglieder

 

Chris W. Jany - Gitarre, Gesang
Robin Ritzheimer - Bass, Gesang, Moog-Harp
Andy Laaf - Schlagzeug, Percussion

GHOSTMAKER - Aloha From The Dark Shores

 

 

„Aloha From The Dark Shores“ heißt das Debüt der 2015 in Berlin gegründeten GHOSTMAKER. Das Trio in Standardbesetzung – Gitarre beziehungsweise Gesang, Bass und Schlagzeug – spielt sich seither durch die eingängigen Kreuzberger Etablissements, etwa das Clash, das Cortina Bob oder die Core-Tex-Bühne auf dem Myfest. Live durfte ich sie im April beim Release-Konzert von VAL SINESTRA kennenlernen.

Ein Lo-Fi-schwangeres Intro mit rückwärtsgerichtetem Powerbeat eröffnet das Mini-Album, um von einem mysteriös angehauchten Garagenrock-Sound abgelöst zu werden, welcher in früher BEATSTEAKS-Manier los bläst. Es findet kein klassischer Refrain statt, nach knapp zwei Minuten löst Track Nummer 2 – „Modern Termination“ – den Opener ab. Eine Dampframme in Mol, welche als Soundtrack für die Flucht nach vorne herhält. Zwischenzeitlich setzen Whammy-oder Synth-ähnliche Einspieler ein, welche sicher gut gemeint sind, allerdings die Kontinuität der Songs unterbrechen. „Destroy-Oh!“ könnte live besonders gut funktionieren, da das schwere Intro sich zur extensiven Improvisation anbietet.

Schön an der Platte ist, dass man hört, was auch live geboten wird. Straight, unprätentiös und angenehm gemischt. Leider fehlt ein Hit wie etwa „New Christmas“ – Song, den die Band in Form eines Photo-Videos veröffentlicht hat. (Unbedingt reinhören!). Mein Favorit auf der 23-minütigen Platte ist Song Nummer 6 – „Diezle Weazle“ - ein Stoner-Brett mit schrägen Intro-Akkorden und einer großzügigen Portion Vibrato auf der Stimme des Sängers Chris W. Jany, welcher sich gekonnt das eine oder andere Falsett zutraut. „Diezle Weazle“ klingt wie der Soundtrack einer Abrechnung. Einen gelungenen Anschluss finden GHOSTMAKER mit „Violence“, einem tobender Psyche-Rock-Track. Ich frage mich, warum sie die sechste und siebte Nummer der Platte nicht auf Platz eins beziehungsweise zwei positioniert haben. So müssen die Hörer_innen sich wohl ein wenig gedulden. Den Abschluss macht ein an PINK FLOYD in einer Autowerkstatt erinnerndes Stück. Diese an Delirium erinnernde Stimmung zieht sich durchs ganze Mini-Album, wie eine Katharsis, welche die drei Musiker im Anschluss als bessere Menschen davonschreiten lassen dürfte. Für alle die sich dem anschließen möchten: Das Album ist bereits jetzt unter ghostmaker.net vorbestellbar und erscheint am 14. Juli.

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Camilo

Autoren Bio

Musiker, Booker, Sozialwissenschaftler, Fahrradnerd, Redakteur, Punker vom Herzen mit einer Schwäche für Pop, Rap und Indie.