Plattenkritik

Helloween - 7 Sinners

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Release Date: 29.10.2010
Datum Review: 23.10.2010

Helloween - 7 Sinners

 

 

„Are You Metal?“

Diese Frage stellen HELLOWEEN auf ihrem neuen Output „7 Sinners“ ihren Hörern und auch ihren Kritikern. Denn HELLOWEEN selbst mussten sich die Frage Anfang des Jahres nach dem Release des „Best-of“ Albums „Unarmed“ gefallen lassen. Au diesem hatten sie einige ihrer Power-Metal Klassiker in poppigen Soundgewand eingespielt und daraufhin eine volle Breitseite bei einigen Kritikern bekommen.
Für HELLOWEEN anno 2010 lässt sich sagen: Ja, sie sind auf jeden Fall (wieder) „Metal“!
Gleich mit dem ersten Song „Where The Sinners Go“ stampfen die Deutschen ordentlich los. Schwere Riffs, treibendes Schlagzeug und melodischer, variabler Gesang. Schon hier fällt die Produktion auf, die ohne Ende knallt und dabei absolut transparent bleibt. HELLOWEEN spielen nicht lange um den heißen Brei herum, sondern kommen mit dem Eingangs bereits erwähnten „Are You Metal?“ und dem darauf folgenden „Who Is Mr. Madman“ direkt auf den Punkt. Schnell gespielter Power-Metal, der sich durch abwechslungsreichen Gesang mit unverschämt eingängigen Hooks, filigranen Soli und Hochgeschwindigkeits-Drumming auszeichnet. Dabei agieren die Norddeutschen härter und düsterer als jemals zuvor in ihrer 25jährigen Karriere. Mit „Raise The Noise“ befindet sich auch eine absolute Live-Hymne auf dem Album, die auf Shows sicher ihren Platz in der Setlist finden wird. Im Mittelteil wartet dieser Song überraschend mit einer ungewöhnlichen Flötenmelodie auf, die sehr erfrischend daher kommt. Erst mit der, von einem Klavier getragenen, Halbballade „The Smile Of The Sun“ wird das Tempo rausgenommen, um dann mit „You Stupid Mankind“ das Gaspedal wieder voll durchzudrücken. Der mit sieben Minuten längste Track auf dem Album ist das Abschlusslied „Far In The Future“. Das einminütige „Not Yet Today“ vorher bildet das Intro und leitet in diesen Song über, warum dies aber nicht einfach im Lied selbst geschieht und einen eigenen Track benötigt ist nicht ersichtlich. Man könnte „Far In The Future“ als eine Art Zusammenfassung der ganzen Veröffentlichung sehen. Episch ist es, aber nicht unnötig aufgeblasen. Eingängige Parts wechseln mit aggressiv vorgetragenen schnellen Teilen, all das durchsetzt von melodischen Gitarrenleads.
HELLOWEEN haben mit „7 Sinners“ ein absolut rundes und durchweg hochwertiges Power-Metal Album abgeliefert, dass wohl den Staub, der nach den letzten Veröffentlichungen auf der Band lag, mit einem Schlag weggewischt haben sollte. Seit Mitte der 90er ist es ihnen erstmals wieder der Spagat gelungen alte Trademarks zu behalten, es aber auf voller Albumlänge frisch und unverbraucht klingen zu lassen. Jedem Metalfan, der mit diesem Genre etwas anfangen kann, sei das Album ans Herz gelegt!

Tracklist:
1. Where The Sinners Go
2. Are You Metal?
3. Who`s Mr. Madman?
4. Raise The Noise
5. World Of Fantasy
6. Long Live The King
7. The Smile Of The Sun
8. You Stupid Mankind
9. If A Mountain Could Talk
10. The Sage, The Fool, The Sinner
11. My Sacrifice
12. Not Yet Today
13. Far In The Future

Autor

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Manuel

Autoren Bio

Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.