Plattenkritik

IN HEARTS WAKE - Ark

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Info

Release Date: 26.05.2017
Datum Review: 01.06.2017
Format: CD Digital

Tracklist

 

1. Ark
2. Passage
3. Nomad
4. Frequency
5. Warcry
6. Waterborne
7. Arrow
8. Flow
9. Overthrow
10. Elemental
11. Totality
12. Now

Band Mitglieder

 

Jake Taylor – vocals
Eaven Dall – lead guitar, backing vocals
Ben Nairne – rhythm guitar
Kyle Erich – bass, clean vocals
Conor Ward – drums

IN HEARTS WAKE - Ark

 

 

Nachdem erst vor kurzem NORTHLANE relativ überraschend mit einem neuen Album aus Down Under übergesetzt sind, legen nun auch deren Kumpels von IN HEARTS WAKE mit ihrem vierten Album nach. Das gute Stück hört auf den Namen "Ark" und unterstreicht thematisch erneut das ausgeprägte Umwelt- und Sozialbewusstsein der jungen Herren aus dem australischen Byron Bay. Die Band selbst beschreibt das übergreifende Konzept von "Ark" wie folgt: die Erde als Schiff, welches jeder lebenden Kreatur eine Heimat und Versorgung bietet, das wir aber auch alle gemeinsam pflegen müssen, um am Ende nicht damit unterzugehen. Ein überaus lobenswerter und nachvollziehbarer Ansatz, zumal man beispielsweise die Folgen des Klimawandels im sonnigen Australien besonders deutlich spürt. Doch kann auch das musikalische Gesamtpaket mit dem ambitionierten Konzept mithalten?

 

Grundsätzlich hat sich am Sound von IN HEARTS WAKE nicht viel geändert, melodischer Metalcore mit elektronischen Farbtupfern bestimmt das Bild, begleitet vom Wechselspiel aus kernigen Shouts und klarem Gesang. Wie sich beim hochenergetischen Opener "Passage" und später beim Stampfer "Warcry" zeigt, ist man beim Riffing stellenweise etwas stärker in die Nähe der Nachbarn von PARKWAY DRIVE gerückt und auch so mancher Stadionchorus hat sich eingeschlichen. Ein weiteres Highlight des Albums ist sicherlich "Nomad", bei dem sich IN HEARTS WAKE vielschichtig zeigen und alle Facetten ihres Sounds wunderbar ausspielen. Daneben gibt aber leider auch einige Nummern, die lediglich Dienst nach Vorschrift verrichten und nicht vollends zünden wollen. Stücke wie "Frequency" und "Arrow", die stimmlich von Bassist/Sänger Kyle Erich dominiert werden, schrammen obendrein nur knapp am Kitsch vorbei und wirken recht zahnlos. Ganz klar davon ausgenommen ist das wunderbar atmosphärische "Waterborne", das sich mit seinem catchy Refrain und seinen verträumten Samples schnell in den Gehörgängen festsetzt.

 

Auf "Ark" stehen einige gute Songs und drei richtige Kracher ("Passage", "Nomad", "Waterborne") ein paar eher mittelmäßigen Nummern gegenüber; besonders die zweite Albumhälfte ist im Vergleich relativ arm an Höhepunkten. So ist das neue Album von IN HEARTS WAKE zwar insgesamt ziemlich ordentlich, wirkt allerdings auch etwas unausgewogen. Zudem tun sich die Jungs mit bemerkenswertem Engagement hervor und können konzeptionell absolut punkten, musikalisch fehlt ihnen jedoch nach wie vor das klare Alleinstellungsmerkmal ihrer Kollegen von PARKWAY DRIVE und NORTHLANE.

 

Autor

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Hans

Autoren Bio

Meine großen Leidenschaften: Literatur und laute Musik. Plattenkritiken liegen nahe.