Plattenkritik

Larrikin Love - The Freedom Spark

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Release Date: 25.05.2007
Datum Review: 25.06.2007

Larrikin Love - The Freedom Spark

 

 

„Die Band aufzulösen, war mehr so eine Art Gedankenspiel“, meinte Alex Turner in Interviews zum „Favourite Worst Nightmare“. Getraut haben es sich die ARCTIC MONKEYS dann doch nicht, in die Analen als das größte One-Album Wonder des britischen Indie-Rock einzugehen. Ganz anders LARRIKIN LOVE. Sie hatten den dazu nötigen Mut, und verwundern damit zutiefst. Nach 5 erfolgreichen Singles und einem Album Release in den UK kam die Auflösung überraschend (das Album war im Rest Europas noch nicht einmal zu haben), aber vielleicht nicht ganz unerwartet. Während LARRIKIN LOVE einen äußerst interessanten Mix aus Ska, Reggae, Rock und osteuropäischem Kitsch spielten, wurde der Bekanntenkreis (JAMIE T. und THE HOLLOWAYS etwa, die hier beide ebenfalls ein kleines Gastspiel haben) frenetisch abgefeiert, Edward Larrikin aber blieb von dieser Aufmerksamkeit verschont.

„So goodbye, I wish you all well / But I can no longer thrive in England / For I think that it is hell“, im Rückblick wirkt diese Zeile aus dem rebellisch angehauchten „Downing Street Kindling“ nicht nur als Abkehr vom „Pop Empire“, als auch von einer Szene, die nicht immer Kreativität und Wagemut belohnt. Dabei standen die Zeichen äußerst gut bei LARRIKIN LOVE. Als Debüt ist „The Freedom Spark“ beachtlich, wenn nicht gar großartig. „Six Queens“ etwa fährt neben sich überschlagendem, zappeligem Indie-Rock auch eine Art Hava Nagila Hommage auf, die sich nahtlos in die osteuropäischen Versatzstücke einfügt, und erinnert dezent daran, wie Zach Condon (BEIRUT) klingen könnte, würde er das Akkordeon gegen eine gitarrenlastige Band tauschen. Zum Ende hin flacht „The Freedom Spark“ ein wenig ab, die fünf famosen Singles werden gleich am Anfang verbraucht, sodass als Rest entspannter Brit-Rock übrig bleibt („Well, Love Does Furnish A Life“).

Sei es wie es ist, aber LARRIKIN LOVE hatten die Chance aus den vielfältigen Einflüssen von omnipräsenten LIBERTINES, über THE KOOKS und in europäischen Folk getauchte Ska-Rhythmen, zu einem Ganzen zu verknüpfen, dass sowohl auf der Tanzfläche, wie auch überall sonst, dank clever arrangierten Themen von Transvestismus, Politik und den erschreckenden Alltag, funktioniert hätte. Es bleibt: ein schönes Album, und ein etwas mulmiges James Dean Gefühl.



1. The Spark
2. Six Queens
3. Edwould
4. Downing Street Kindling
5. Happy As Annie
6. Meet Me By The Getaway Car
7. At The Feet Of Re
8. Well, Love Does Furnish A Life
9. Oh Sussex Downs
10. Forever Untitled
11. A Burning Coast

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Dennis

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