Plattenkritik

Madwork - Overflow

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Info

Release Date: 01.01.1970
Datum Review: 19.09.2006

Madwork - Overflow

 

 

Der erste Song, also der Anfang, ist sooo geil! Intro und dann Power-Groove-Gitarren mit pfeifenden Samplings. Ja, darauf stehe ich!! Dann fängt der Gesang an und der passt irgendwie gar nicht auf die Musik. Der ist sehr rocklastig, mit Vibrato, sehr melodiös und kraftvoll. Naja, das nennt man wohl Überraschungsmoment. Irgendwann haben sich die Ohren dann daran gewöhnt und es fängt an nett zu klingen.

Insgesamt sehr sphärisch die Bands und in „World In My Hands“…habe ich da eine Orgel gehört? Dieser Song hat den Nachgeschmack einer Gothic-Band, was mich so ein bisschen abtörnt. Moment: „From The Cradle To The Grave“ hieß da gerade eine Textstelle. Die stammt doch von CRADLE OF FILTH!? Boah, das nenne ich schlecht geklaut, sorry. Hier und da ein paar Soli, ein bisschen Bass-Slapping und jede Menge Elektronik, sprich Synthies. Ein Mix der mich an die Achtziger erinnert. KRAFTWERK und DEPECHE MODE, bloß ne Spur härter. Etwas ungewohnt für meine Ohren, aber dennoch nicht unbrauchbar. Die Platte ist eine komplette D.I.Y. – Produktion und dafür Respekt, denn sie klingt fett und lässt Soundtechnisch aber auch gar nichts anbrennen oder zu Wünschen übrig lassen und klingt dabei nicht im Mindesten überproduziert.
Elf Songs, die mit viel Liebe arrangiert wurden und sich den verschiedenen Instrumenten der Band auch wirklich bedient und dafür sorgt, dass sie zur Geltung kommen. Der rote Faden zieht sich stark durch die Songs und man hat manchmal das Gefühl, dass es monoton wird, aber das will einfach nicht passieren, denn die Band zieht in im letzte Moment die Notbremse und haut den Song wieder raus. Sehr gradwanderig, aber sie schaffen es immerhin. Ich glaube, das ist gute „lauer Herbstabend“ Mucke, um mit Bier auf der Veranda zu sitzen. Irgendwie zeichnen MADWORK mit ihren Songs einen undefinierten Cartoon vor meinem geistigen Auge ab. Das ist witzig und ich kann nicht erklären, warum, aber es gefällt mir! Und die Gitarrensoli sind so verdammt cool!! „Memory Is A Lie“ erinnert an die großen Musicals, wie „Starlight Express“.

Das liegt definitiv an der Stimme und der facettenreichen Klangbreite der Songs. Harmoniestrukturen, die von Moll in Dur von der Terz in die Wuinte…man, ich hab keine Ahnung, wie das richtig heißt, aber ihr könnt euch was unter Musicaln vorstellen und die Tonübergreifenden Passagen, wenn das Stück einen dicken Schub kriegt? So was meine ich und das haben die Jungs von MADWORK ganz böse drauf. Reinziehen !!!

Tracklist
1. Null
2. World In My Hands
3. Leaving All Behind
4. Amused To Death
5. The Remedy
6. Memory Is A Lie
7. Flow
8. The Sniper
9. Missing A Life
10. Weekend Widow
11. Got A Secret

Autor

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.