Plattenkritik

Moonspell - Under Satanae

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Release Date: 12.10.2007
Datum Review: 15.10.2007

Moonspell - Under Satanae

 

 

Als erstes kam mir in den Sinn: MOONSPELL, sind die nicht längst abgeschrieben. Ich muss gestehen, dass ich die Portugiesen seit ihrem 1996er „Irreligious“ Album aus den Ohren verloren habe.

Bei „Under Satanae“ handelt es sich auch nicht um neues Material, sondern um Neuaufnahmen alter Songs, die vor dem „Wolfheart“ Album (1995) aufgenommen wurden. Die ersten 6 Tracks von „Under Satanae“ waren bereits auf „Under The Moonspell“ von 1994 vertreten, Track 7. bis 9. stammen vom 1993er Demo „Anno Satanae“ und Track 10 „Serpent Angel“ von 1992 stammt von der MOONSPELL Vorläuferband MORBID GOD. Das Neueinspielen der Songs fand unter der Obhut von Tue Madsen (Anfarm Studios, Dänemark) statt. Mr. Madsen hat dem älteren Material einen zeitgemäßen Sound verpasst und die alten Stücke in die Gegenwart geholt. Für mich hat er damit seinen Meister gemacht und gezeigt, dass er nicht nur zur Produktion von Hard/Metalcore Gruppen auf die Welt gesetzt wurde.

MOONSPELL haben in jüngster Vergangenheit immer wieder betont, dass sie Dark Metal spielen würden. Aber „Under Satanae“ ist ursprünglicher Black/Gothic Metal, (Black Metal nicht in Form von wilder Raserei wie bei den nordischen Kollegen und Gothic Metal nicht mit einer weiblichen Trällerfee am Mikrofon), düster, schleppend und immer wieder orchestral untermauert (als Vergleich für die orchestralen Klänge sind mir immer wieder THERION in den Sinn gekommen) sowie mit portugiesischer Folklore verfeinert. Und erotisch, jawohl, diese Jungs haben es für mich wie keine andere Band des Metalsektors geschafft, pure Erotik in ihre Songs einfließen zu lassen. Der ideale Soundtrack zum „Tanz der Vampire“ sozusagen. Wenn ihr diesen Monat nur ein paar Kröten zum Kauf einer CD übrig haben solltet, bitte „Under Satanae“ anschaffen (am Besten zeitgleich mit „Irreligious“ und „Wolfsheart“), einlegen und das machen, was ihr schon lange nicht mehr gemacht habt oder schon lange mal machen wolltet. MOONSPELL sind einzigartig, die Neueinspielung und Wiederveröffentlichung dieser Klassiker des Black/Gothic Metals ist ein Schritt in die richtige Richtung. Nein, diese Band sollte definitiv noch nicht abgeschrieben werden! Da kommt noch was auf uns zu.


Tracks:

1. Halla alle halla al rabka halla
(Praeludium/Incantatum Solistitium)
2. Tenebrarum Oratorium
(Andamento I/Erudit Compendyum)
3. Interludium/Incantatum
4. Tenebrarum Oratorium
(Andamento II/Erotic Compendyum)
5. Opus Diabolicum
(Andamento III/Instrumental Compendyum)
6. Chorai Lusitânia!
(Epilogus/Incantatam Maresia)
7. Goat On Fire
8. Ancient Winter Goddess
9. Wolves From The Fog
10. Serpent Angel

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Clement

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Ich fühle mich zu alt