Plattenkritik

My Enemies 12 Mistakes / Tomorrow Never Knows - Fight Yourself Split EP

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Release Date: 22.09.2006
Datum Review: 22.11.2006

My Enemies 12 Mistakes / Tomorrow Never Knows - Fight Yourself Split EP

 

 

Da flattert eine Split EP aus dem Großraum Hannover in meinen Briefkasten und man weiß nicht so recht, was man von den beiden vertretenen Newcomer Bands halten soll. Da wären die fünf Jungs von MY ENEMIES 12 MISTAKES, die sich vor einem Jahr gefunden haben und auf der anderen Seite ein weiteres Quintett namens TOMORROW NEVER KNOWS, ebenfalls aus Nienburg und ebenfalls im vergangenen Jahr gegründet. Natürlich neigt man bei einer Split EP immer dazu die vertretenen Bands qualitativ miteinander ins Verhältnis zu setzten und so lassen wir uns von den 9 Songs überraschen.

Den Auftakt liefern MY ENEMIES 12 MISTAKES mit 5 Songs, die zumindest einen quantitativen Vorteil versprechen. Der Opener "The Torment To Find" startet in freundlichen Poppunk Gefilden, die sich gut anhören aber eher für ordentlichen Durchschnitt sprechen. Doch bereits nach wenigen Takten wird man aus dem lockeren Treiben gerissen, als sich geschriene Vocals und harte Gitarren einmischen und sich eine knackige Emocore Melange offenbart. Eine gute Eröffnung, die den Weg für den folgenden Hit "I Still Hear Your Words" bereitet. Mit einer unglaublich eingängigen Hook startet der Song in die Vollen, natürlich gibt es wieder melodischen und harten Gesang aber diesmal mischt sich auch eine weiter cleane Stimme zu Wort, die scheinbar im stillen Kämmerlein gerne mal Powermetal-Balladen schmettert. Ein ausgesprochen eingängiger Track, den man nicht so schnell vergisst, und der durch einen leichten Rock’n’Roll Einschlag punktet. Im weiteren Verlauf melden sich auch noch weitere Bandmitglieder zu Wort, es wird mit Dynamik und Tempo gespielt und stets überzeugt. Beim abschließenden "Wrong Turn" kramt die Band noch einmal ihre Hardcore Wurzeln raus und schmettert dem Zuhörer saftige Chöre und rauen Gesang entgegen. Eine wirklich gelungene Produktion rundet diese Hälfte ab und man fragt sich eigentlich nur, warum man diese Band noch nicht Live gesehen hat, wenn sie doch quasi drei Ecken weiter probt.

Mit ausgesprochener Begeisterung wird sich also an die nächste Band gemacht und natürlich hofft man auf eine ähnlich positive Überraschung. TOMORROW NEVER KNOWS brettern mit Double Bass Gewittern und sägenden Metal Riffs drauf los. Die Band hat sich offensichtlich der aktuellen Metalcore Schule mit wütenden Shouts zwischen DESTINY, CALIBAN und FULL BLOWN CHAOS verschrieben und entsprechend ambitioniert geht man auch zu Werke. Ordentliche Moshparts sorgen für eine gewisse Auflockerung und versprechen sportliche Tanzeinlagen bei einem Live-Auftritt. Ansonsten muss man leider sagen, dass man bei den Jungs noch gehörig an einer eigenen Identität arbeiten sollte, denn was man hier abliefert kann man wirklich nur als Einheitsbrei bezeichnen. Ich will mich ja nicht allzu sehr über die Produktion auslassen, aber dass es mit wenig Budget scheinbar auch richtig gut geht haben gerade eben noch MY ENEMIES 12 MISTAKES bewiesen. Leider sind die Songs ziemlich dumpf abgemischt und drücken den Gesamteindruck eher nach unten.

Kommen wir zu den Punkten und hier haben MY ENEMIES 12 MISTAKES wirklich abgeräumt. 8,5/10 und die Aufforderung noch im Dezember im Bei Chez Heinz in Hannover zu spielen, damit ich mir das Ganze mal Live anschauen kann. Bei TOMORROW NEVER KNOWS kann ich nicht mehr als 5 zücken, aber die Jungs stehen ja noch am Anfang ihrer Kreativität.

Tracks:
MY ENEMIES 12 MISTAKES
1. The Torment To Find
2. I Still Hear Your Words
3. Falling In And Out
4. Betty, Don´t Drink And Drive!
5. Wrong Turn
TOMORROW NEVER KNOWS
06. This Crippling Lament
07. Under Our Dying Moon
08. The Selling Sound
09. Within The Fortress

Autor

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Torben

Autoren Bio

ex. - Allschools Chef