MY OWN PRIVATE ALASKA aus Frankreich beschreiten mit ihrer selbstbetitelten EP interessante Pfade. Das Dreiergespann wartet lediglich mit Piano, Schlagzeug und Gesang auf und zaubert in dieser Konstellation unglaubliche Atmosphären.
Ein beschwingend-verspieltes Piano (keine synthetisch verzerrten Keyboardtöne) treibt leichtfüßig, klassisch und vital die Entwicklung der einzelnen Songs voran, tollt übermütig, zögert oder verharrt, während das Schlagwerk eine gewisse Stringenz und Erdung in die Arrangements bringt. Verstörend und ansprechend Konträr wirken die brachialen Screams in diesem Kontext, zusammen bilden sie dennoch eine ambivalente und zerbrechliche Einheit. Die einzelnen Songs von MY OWN PRIVATE ALASKA ufern beständig aus und knacken behebig die
6-Minutenmarke, insgesamt bringt es das halbe Dutzend Songs auf stolze 40 Minuten. Doch auch die filigranen Hakenschläge münden regelmäßig in Repetition und so hätte ein kompakteres zeitliches Format dem einen oder anderen Track wahrlich gut gestanden. Insgesamt bleiben MY OWN PRIVATE ALASKA dennoch ansprechend außergewöhnlich und inspirierend landen jedoch nicht den großen Wurf.
Tracks:
01. Die For Me (If I Say Please)
02. Page Of A Dictionary
03. Ego Zero
04. Kill Me Twice
05. I Am An Island
06. First Steps