Plattenkritik

NATHAN GRAY/JESSE BARNETT – Split EP

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 16.08.2019
Datum Review: 26.08.2019
Format: CD Vinyl

NATHAN GRAY/JESSE BARNETT – Split EP

 

 

Was kommt eigentlich dabei heraus, wenn zwei Hardcore-Sänger eine EP zusammen veröffentlichen? Richtig, eine kuschelige Akustikplatte! Zumindest wenn die beiden Protagonisten GRAY und BARNETT mit Nachnamen heißen. Erstgenannter ist in diesem Bereich ja schon ein alter Hase, veröffentlichte der BOYSETSFIRE-Frontmann diverse Soloalben, die auch einen großen Teil Lagerfeuerromantik enthielten. Sein letzter Output „Live in Wiesbaden/Iserlohn“ kombinierte dann ungewöhnliche Locations (in Hessen spielte er in einer Kirche und in NRW in einer Tropfsteinhöhle) mit eben dieser akustischen Performance. Die aktuelle EP führt diesen Weg weiter, denn die drei Songs hätten auch gut auf die Setlist der Solokonzerte gepasst. „Enough“, der erste Song der Single, ist ein Paradebeispiel für einen gelungenen Song aus der Feder eines NATHAN GRAYs, denn nach einigen locker angeschlagenen Gitarrensaiten erfreut eine der schönsten Stimmen des Hardcoregenres. Kaum ein anderer kann so wehmütig die Missstände der Welt oder andere Probleme besingen. Das ist einfach nur Weltklasse!

 

„Find Me“ ist dann etwas zahnloser und plätschert etwas höhepunktsarm vorbei, während die GRAY-Seite dann mit „Brighter“ nochmals Fahrt aufnimmt. Ähnlich wie beim Opener gibt es alles, was die Fans wollen. Somit großartige A-Seite!

JESSE BARNETT, seines Zeichen Sänger von STICK TO YOUR GUNS, offenbarte ja schon beim letzten Output „True View“, dass er durchaus gut singen kann. Sein erstes Stück, „Amsterdam“, ist dann wirklich gelungen. Mit schönen Gitarrenmelodien erzählt der Sänger davon, wie er seine Frau Savannah in der niederländischen Stadt traf. „Hang Your Love“ nimmt dann die Liebe zu seiner Partnerin nochmals auf und ist eine Hommage an die gemeinsame Zeit. Der Rausschmeißer „Stay With Me“ ist dann allerdings sehr schwere Kost und mir persönlich viel zu anstrengend. Spätestens bei der hohen Kopfstimme rollen sich mir die Fußnägel hoch.

 

Summa summarum setzt sich hier NATHAN GRAY eindeutig gegen den jüngeren JESSE BARNETT durch, wobei letzterer bis auf einen Ausrutscher nicht viel falsch macht. Insgesamt die richtige musikalische Untermalung für die kommenden kalten Tage.

Autor

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Benjamin

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OLD SCHOOL