Plattenkritik

NEW HATE RISING - Miles

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Info

Release Date: 24.04.2020
Datum Review: 22.04.2020
Format: CD

Tracklist

 

1. Roll the Dice
2. Miles
3. Black and White
4. Pain
5. Rise and Fall
6. One More Dance
7. Water and Wine
8. A New Start
9. Choose the Devil
10. Mein Herz
11. Carry On
12. When It Counts (We Are One)
13. O.S.O.B.

Band Mitglieder

 

Andi (Vocals)
Schlacks (Guitar)
Tino (Guitar)
Tobi (Drums)

NEW HATE RISING - Miles

 

 

Was hat Stendal spannendes zu bieten? Laut Wikipedia gibt es in der ostdeutschen Hansestadt eine Reihe von Denkmälern, ein sehenswertes Theater sowie das Winckelmann-Museum, welches an den gleichnamigen Kunstschriftsteller erinnert. Eine weitere kulturelle Sensation wird dieser Tage mit “Miles” dazukommen, dem neuen Album der HC-Punkrocker von NEW HATE RISING. Der Vierer aus der in der Einleitung vorgestellten Stadt ist seit mehr als 14 Jahren in der Szene am Start und veröffentlichte in dieser Zeit einige Alben. Der direkte Vorgänger “We Own The Night” schlug vor gut 3 Jahren ein Kapitel auf, welches auf “Miles” noch direkter zu hören ist: Ein gekonntes Händchen für die Kombination zwischen Härte und Melodie. Die Songs sind deutlich homogener und gehen in den meisten Fällen direkt ins Ohr. So z.B. der Titeltrack, der wie ein BAD RELIGION-Song anfängt, um den Hörer dann nach knapp einer halben Minute mit einem brutalen Gangshout zu überfallen. Sänger Andy variiert dann zwischen hymnischen Punkrockgesang und heiserem Hardcoreshouting, um in der Mitte dann nochmal seine melodische Seite zu zeigen. Zusammen mit einem subtilen Gitarrensoli muss man dieses Wechselbadgewitter erstmal verdauen, obgleich es bei jedem Hördurchlauf besser wird. Ich weiß nicht warum, aber “Miles” erinnert mich ein wenig an eine Kreuzung zwischen STICK TO YOUR GUNS und BILLY TALENT. Wogleich ich mich an solchen Vergleichen immer störe, aber beide genannten Bands besitzen vieles, das NEW HATE RISING ebenfalls ausmachen. Fakt ist auf jeden Fall, dass “Miles” kein 08/15-Album ist, welches schnell mit der heißen Nadel gestrickt wurde. Dafür gibt es viel zu viel zuentdecken. Das hymnische “Black And White” etwa oder auch die irre schnelle Hardcorenummer “Pain”. Hier werden ohne Aufforderung Circlepits entstehen. In einem ganz andren Licht erscheint die Band dann, wenn man die zuckersüße Akustiknummer “A New Start” loslässt, die ein wenig an BOYSETSFIRE erinnert. Im Anschluss zerballern sie dann mit “Choose The Devil” wieder die Gehörgänge und lassen einen heftigen Ohrwurm da. Ein weiteres Highlight gibt es mit “Mein Herz”, einem deutschsprachigem Melodiepunkhammer mit Hardcoreeinlagen, der mit Unterstützung von Matzo TAUSEND LÖWEN UNTER FEINDEN noch eine Spur abwechslungsreicher rüberkommt.

 

Summa summarum haben die Jungs aus Stendal mit “Miles” ein richtig starkes Album am Start, welches vielschichtig über den Tellerand des Harcoregenres blickt und so unglaublich frisch rüberkommt. Sehr empfehlenswert. Als Appetizer hier die Schlussnummer "When It Counts":

 

Autor

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Benjamin

Autoren Bio

OLD SCHOOL