Plattenkritik

Solander - Passing Mt. Satu

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 20.05.2011
Datum Review: 11.06.2011

Solander - Passing Mt. Satu

 

 

Ästhetik: Substantiv, feminin - 1. Wissenschaft, Lehre vom Schönen; 2. das stilvoll Schöne; Schönheit; 3. Schönheitssinn. (Quelle: Duden) Man sollte sich ihrer öfter hinzugeben wissen. SOLANDER aus Schweden schaffen dies mit unglaublicher Leichtigkeit. Wer sich auf macht in die Tiefen kann wundervolle schimmernde Perlen finden. Hier ist eine. SOLANDER tauchen allertiefst und erschaffen auf „Passing Mt. Satu“ durchgehend eine solch detailverliebte Verspieltheit, welche keinesfalls gekünstelt und vielmehr locker aus dem Ärmel geschüttelt wirkt. Dabei hat man an keinem Punkt des aktuellen Albums auch nur ansatzweise das Gefühl von Beliebigkeit. Verträumt zwar, aber nicht ohne Struktur. Klare Arrangements gelingen den drei Malmöern so grandios, dass es niemals konstruiert wirkt. Tiefenschärfe ist der Stichpunkt. Streckenweise erinnern sie dabei ein wenig an die wundervollen SOPHIA.

Klangwellen werden angeschoben von Xylophon, Glockenspiel, Banjo, Mandoline und einem Cello, welches nicht nur als schmückendes Beiwerk auf dem Studioalbum auftaucht, sondern zum festen Besetzungsstamm der Band gehört. In „The Garden“ darf dieses dann auch mal zeigen was es kann, sorgt für die Führungskraft des Songs und erinnert in seiner Dominanz ein wenig an APOCALYPTICA. Genau an dieser Stelle horcht man allerspätestens auf und erfreut sich an dem kraftvollen und nachdrücklichen Indie, welcher somit eine großartige Bereicherung erfährt.

Dass diese Platte trotz immer wiederkehrenden leichten Elementen keine leichte Kost ist und auch nicht vom allzu lebensbejahenden Heiopei zeugt, stellen SOLANDER immer wieder klar. Der elfengleiche Chorus, welchem man in vielen Songs begegnet wirkt so auch keinesfalls hippieesk oder gar kitschig, sondern eher natürlich und verleiht dem Gesamtsoundkonstrukt so eine schwebende Tiefe. Mit der Tiefe nimmt der Druck zu und vielleicht reduzieren SOLANDER ihre Texte darum auf das wesentliche. Es klingt, als wollten sie nochmals und nochmals den Kern der Belastung klarstellen. Absolute Klarheit bewahrt auch der Sound trotz der Vielfalt an Instrumenten. Auf der einen Seite die hellen Glockenspiele, doch die düsteren Elemente aus Schlagwerk und Celloeinsatz erden den Sound immer wieder. Zwischen Oben und Unten gibt es eben mehr als das Nichts und diesen Raum zu füllen haben sich SOLANDER vorgenommen und schaffen dies mit eingangs erwähnter Leichtigkeit.

Tracklist:
1.Porch Sitting Song
2.Generation Lost
3.Flight
4.The Garden
5.Tuuli
6.Book Of Advice
7.Rhino
8.Flod
9.Follow
10.Huckelberry Finn

Autor

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Jule

Autoren Bio

wäre gern teil einer postfeministischen emopunkband/ verbalprimatin/ kuchenveganerin/ ich kann mir keine songtitel merken, selbst die meiner lieblingssongs vergesse ich.../ ich bin nicht betrunken, ich bin immer so/ fraujule.blogspot.de