Plattenkritik

Streetwaves - The Pleasure To End All Pleasures

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Release Date: 23.02.2007
Datum Review: 20.02.2007

Streetwaves - The Pleasure To End All Pleasures

 

 

Warum gab es zu dieser Platte eigentlich noch keine NME Titelseite? Grund genug gibt es ja eigentlich, denn auf ihrem Debüt „The Pleasure To End All Pleasures“ lassen es die STREETWAVES aus Schweden mächtig krachen. Deutlich beeinflusst von aktuellen Indie-Bands schaffen es die 4 Jungspunde doch eigen zu klingen und werden wohl bald den Siegeszug in gepflegte Indie-Discos antreten.

Die 11 Songs gehen in Kopf und Beine, wie Gewehrsalven eines durchgeknallten schwedischen Amokläufers auf Indie-Rock, und entwickeln vor allem bei den schnelleren Stücken eine Dynamik und Energie, die man nicht missen will. So ist „Slow Penance“ mit einfachsten Mitteln ein unglaublich straight nach vorne rockender Hit, der mit seiner Rotzigkeit den ARCTIC MONKEYS den Rang abläuft und ähnliche Gefühle verursacht wie einst OASIS „Cigarettes and Alcohol“. Diese wunderbaren Momente wechseln sich ab mit langsameren Stücken, in denen Julian Casablancas schon mal als „Valiumgesang“ benannten Stil Konkurrenz gemacht wird. Die Klasse der STROKES wird dabei zwar nicht erreicht, aber auch hier säuseln die Gitarren ähnlich warm, unterlegt von teils düsteren Lyrics („Breastfed for the last time / I hope you choke and die“).

Ihre wahre Stärke entfalten die STREETWAVES bei den schnelleren Songs (z.B „Love leaks out“). Diese manische Energie, die hier an den Tag kommt, mit punktgenauen Riffs und hämmernden Drums, lässt Sheffielder Konkurrenten (MILBURN, LITTLE MAN TATE etc.) ziemlich blass im englischen Regen stehen. Die langsamen Stücke jedoch sind höchstens „ok“ bis „gut“ und erinnern zu stark an bekannte STROKES Sachen. Für ein Debüt ist „The Pleasure To End All Pleasures“ wirklich gelungen. Mit der Rotzigkeit der ARCTIC MONKEYS, der Wärme der STROKES und 4 jungen Musikern unter Hochspannung, haben es die STREETWAVES geschafft einen Platz im Regal, wenn nicht sogar im Herzen, zu erspielen. Im Moment hat die Band 688 MySpace-Freunde. Wetten, dass da bald noch viele, viele mehr kommen? Einen haben sie auf jeden Fall gewonnen.

1. Whatever Is Available Will Be Your Next Step
2. Dark Years
3. Death Of Excitement
4. Voids Of Charm
5. Love Was Never Young
6. Love Leaks Out
7. Choking In The Boysroom
8. 10.000 Bad Dreams
9. Slow Penance
10. Holy Stranger
11. This Is A Church (That Needs To Believe)

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Dennis

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