Kommenden Freitag erscheint mit „Machtwort“ das von vielen so sehnlich erwartete Debütalbum von TAUSEND LÖWEN UNTER FEINDEN. Ob das Kollektiv die hohen Erwartungen erfüllen kann, welche sie mit ihrer EP „Licht“ weckten, ist ganz klar zu beantworten: jein.
Wenn die Wörter „Senkrechtstarter“ und „deutscher Hardcore“ in einem Satz fallen, ist meist die Rede von TAUSEND LÖWEN UNTER FEINDEN. Die Band, oder das Kollektiv welches binnen kürzester Zeit mit nur einer EP in aller Munde war und damit gleich mit den Großen der Szene die Bühne teilte, hat im vergangenen Jahr mächtig Staub aufgewirbelt. Ob zu Recht soll an dieser Stelle jeder für sich selbst entscheiden. Fakt ist, dass die Herren mit „Licht“ ein gutes Stück Hardcore raus geknallt haben, welches mit dem Kollektivgedanken und seinen deutschen Texten zur richtigen Zeit am richtigen Ort stattfand.
Mit „Machtwort“ haben TAUSEND LÖWEN UNTER FEINDEN nun ein komplettes Album geschrieben, das sich thematisch mit dem Lebensweg eines Protagonisten beschäftigt und diesen auf vierzehn Songs von seiner Geburt bis zu seinem Tod begleitet. Vertont wird das Ganze wie auch schon auf „Licht“ mit recht energischem und gänzlich metallfreiem Hardcore. Ohne Umschweife suchen TAUSEND LÖWEN UNTER FEINDEN den direkten Weg nach vorne und bauen ein gesundes Maß an Härte auf, wobei sie dabei aber keineswegs auf melodische Gitarren verzichten. Im Vergleich zur EP klingt der Großteil der Songs sicherlich nicht harmloser, lässt aber in Teilen diese ungestüme Intensität vermissen. Nummern, wie beispielsweise „Alpha“, „Glaspalast“ oder „Macht“, klingen nach solidem „auf Nummer sicher Hardcore“, die keine großen Wagnisse eingehen, was sich dort auch im Gesangsmix aus monotonem Gegröle und Sprechgesang wiederspiegelt. Ganz anders das kurze, schon fast runter gerotzte „Konstrukt“, das kraftvolle „Nichts“ oder „Nebel“ mit seinen unzähligen Gastsängern. Hier versprühen TAUSEND LÖWEN UNTER FEINDEN die Energie und Authentizität, die „Licht“ so besonders gemacht hat. Und trotzdem passt auf „Machtwort“ vieles zusammen, was auch durchaus dem Konzept des Albums zu verdanken ist. Wenn man mal von dem recht fehlplatzierten und kitschigen „Kreuz Herz Anker“ absieht.
So ist „Machtwort“ ein Album mit Licht und Schatten, welches dennoch das Zeug hat, viele Kids da draußen zu begeistern und im Pit ans Mikro zu zerren.