Plattenkritik

THREE DAYS GRACE - Outsider

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Info

Release Date: 09.03.2018
Datum Review: 24.03.2018
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

1. Right Left Wrong
2. The Mountain
3. I Am an Outsider
4. Infra-Red
5. Nothing to Lose but You
6. Me Against You
7. Love Me or Leave Me
8. Strange Days
9. Villain I'm Not
10. Chasing the First Time
11. The New Real
12. The Abyss

Band Mitglieder

 

Brad Walst - bass
Neil Sanderson - drums
Barry Stock - git
Matt Walst - voc

THREE DAYS GRACE - Outsider

 

 

Bei THREE DAYS GRACE stellt sich (eigentlich seit Jahren) die gleiche Frage: Soll man sich darüber freuen, dass die Band sich treu bleibt oder soll man weinen, weil jedes Album letztlich gleich klingt?

Das aktuelle Album “Outsider” macht einen bei dieser Fragestellung auch nicht schlauer. Im gewohnten Dreijahrestakt veröffentlichen die Kanadier ihre Alben. Auch hier stellt “Outsider” keine Ausnahme dar. 12 Songs, wie auch bei den Alben “Three Days Grace” (2003), “One-X” (2006), “Life Starts Now” (2009) und “Human” (2015). Lediglich “Transit of Venus” (2012) umfasst total außergewöhnliche 13 Songs! Alles beim Alten also im Hause THREE DAYS GRACE. Musikalisch sowieso! Mit “Outsider” wollen THREE DAYS GRACE deutlich machen, dass alle Menschen total unterschiedlich sind und dass dies etwas Gutes ist. Ihre musikalischen Outputs sind hingegen immer total ähnlich.  

Mit “Right Left Wrong” und “The Mountain” schicken die Kanadier zwei Singles ins Rennen. Der uninspirierte Opener wird gefolgt von einem der stärksten Songs des Albums. “The Mountain” zeigt die Schokoladenseite der Band. Emotionen, Stärke und die verrauchte Stimme von Sänger Matt Walst. Gleichzeitig wurde der Song vorab als erste Single des Albums veröffentlicht. Eine durchaus berechtigte Wahl! Eigentlich das ganze Album bewegt sich im Mid-Tempo irgendwo zwischen Post-Grunge und Alternative Rock. “I Am An Outsider”, “Infra-Red” und “Nothing To Lose But You” machen hierbei keine Ausnahme, wobei Letzteres mit ruhigen und durchaus hörenswerten Gitarrenläufen aufhorchen lässt.

“Me Against You” hätte sich die Band schenken können. Ein nichtssagender Track, der nie wirklich zu beginnen scheint, sondern Intro an Intro an Intro knüpft und so nie wirklich zündet. “Love Me Or Leave Me” macht im Anschluss Boden wieder gut. Einer der ruhigsten Songs des Albums entwickelt sich musikalisch zu einer echten Abwechslung. Textlich ist das Ganze aber zu repetitiv. “Strange Days” ist ein typischer THREE DAYS GRACE-Song, der sofort im Ohr bleibt. Man muss der Band einfach lassen, dass sie Hits schreiben kann. Das Fatale daran: Ebenso schnell wie sich die Songs im Gehörgang anheften, sind sie aufgrund ihrer Austauschbarkeit auch schon wieder vergessen. Egal, jedem THREE DAYS GRACE Fan geht hierbei und auch beim anschließenden “Villain I’m Not” das Herz auf!

Mit “The New Real” schraubt die Band kurz vor Ende das erste Mal ein wenig am Temporegler und präsentiert den schnellsten Song der Platte. Der Abwechslung auf der Platte hätte der ein oder andere Song in diese Stoßrichtung durchaus gut getan. Schade!

Insgesamt machen THREE DAYS GRACE im sechsten Anlauf wenig bis gar Nichts anders als zuvor, womit ich weiterhin mit einem großen Fragezeichen bei meiner Eingangsfrage angekommen bin. Wer THREE DAYS GRACE mag, mag auch “Outsider”. Wer sich Abwechslung erhofft hat, wird enttäuscht. Manchmal ist es so einfach.

Autor

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Peter

Autoren Bio

30 | Hamburg https://bit.ly/2mIqTwg