Plattenkritik

The Project Hate MCMXCIX - Bleeding The New Apocalypse (Cum Victriciis In Manibus Armis)

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Release Date: 14.02.2011
Datum Review: 28.02.2011

The Project Hate MCMXCIX - Bleeding The New Apocalypse (Cum Victriciis In Manibus Armis)

 

 

THE PROJECT HATE MCMXCIX, ungewöhnlicher Bandname – ungewöhnliche Musik! Seit 1998 aktiv spielen die Schweden eine Art Industrial Death-Metal. Das heißt, dass sie neben dem üblichen Death-Metal Stilmitteln ein sehr stark ausgeprägter elektronischer Anteil in der Musik zum tragen kommt. Dies verleiht der Musik von THE PROJECT HATE MCMXCIX einen düsteren, kalten Touch und setzt die Band auch stark von anderen „normalen“ Death-Metal Bands ab. Abgerundet wird der Sound noch von Ruby Roque, einer portugiesischen Sängerin, die durch ihre kraftvolle Klarstimme, den einen oder anderen Song sehr eingängig macht und Charakter verleiht.
Die drei Schweden und die Portugiesin schaffen es auf "Bleeding The New Apocalypse (Cum Victriciis In Manibus Armis)" – ein ziemlich unaussprechlicher Titel – eine finster farbenfrohe Mischung aus vielen verschiedenen Metal sowie genrefremden Einflüssen zu finden. THE PROJECT HATE MCMXCIX legen ein sehr großes Augenmerk auf Atmosphäre und Vielseitigkeit. So können Lieder wie „They Shall All Be Witnesses“ oder „Summoning Majestic War“ von einer auf die andere Sekunde von sphärischen, manchmal aber auch an Drum And Bass erinnernde, Keyboardarrangments in wüste Todesbleiattacken und dann wieder in symphonisch anmutende Gesangspassagen von Ruby Roque umschlagen. Die Lieder auf "Bleeding The New Apocalypse (Cum Victriciis In Manibus Armis)" klingen dabei so ungemein vielschichtig, dass man selbst nach mehrmaligem Hören noch überfordert ist alle Aspekte im Auge (in den Ohren) zu behalten und das Gehörte zu begreifen. Dies ist wahrscheinlich der größte Kritikpunkt. Hätte man die Songstrukturen an der einen oder anderen Stelle etwas gestrafft und nicht alle Ideen in die Lieder einfließen lassen, würden das Material an einigen Stellen nicht so überladen wirken.
Beim überlangen Abschlusssong „Bring Forth Purgatory“ ist dies THE PROJECT HATE MCMXCIX besser gelungen, weil man hier die Ideen auf eine größere Zeitspanne hin verteilt liegen und somit schlüssiger wirken.
Produziert wurde "Bleeding The New Apocalypse (Cum Victriciis In Manibus Armis)" von Dan Swanö, welcher dem Album einen passenden, druckvollen aber absolut transparenten Klang beschert. Selbst das Schlagzeug, welches mit den heutzutage ach so beliebten Triggerklängen aufgenommen wurde, passt in das kühle, diabolische Klangspektrum der Band. Alles in allem ein hörenswertes, experimentelles Death-Metal Album, welches seine Hörer fordert und ihnen immer wieder mit kleinen, beim vorherigen Durchlauf noch nicht gehörten, Soundhappen entlohnt - sie teilweise aber überfordern kann.



Tracklist:
1. Iesus Nazarenus, Servus Mei
2. They Shall All Be Witnesses
3. A Revelation Of Desecrated Heavens
4. Summoning Majestic War
5. The Serpent Crowning Ritual
6. Bring Forth Purgatory

Autor

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Manuel

Autoren Bio

Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.