Plattenkritik

The Reverend Peyton´s Big Damn Band - Between The Ditches

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Release Date: 07.08.2012
Datum Review: 08.08.2012

The Reverend Peyton´s Big Damn Band - Between The Ditches

 

 

Wo Hase und Bär noch Freunde sind und vor dem Zubettgehen Münzen in eine verrostete Badewanne schnipsen damit der Tag ein Highlight bietet – da ist der Reverend zu Hause. Dort, im Brown Country - welches sich nicht aus seinem Herzen (und dem seiner Familie) wegdenken lässt. Dort, wo der „long hot summer“ den Schweiß bis in die Bartspitzen treibt – und der „long cold winter“ mindestens genauso markant nach Trockenheit und Dürre riecht.


Neben Familie und Heimat ist der Reverend aka. Josh Peyton auch bekennend mit der dort ansässigen Musik verwurzelt. Seine Kindheit, sein Zuhause und seine Vergangenheit gaben dem freundlichen Hünen mit den viel zu kleinen Augen eine Mischung aus trockenem Delta-Blues, klassischem Americana und einem Hauch Country zu trinken – so zu finden auch auf dem fünften Album „Between The Ditches“, dass erstmals einem „richtigen“ Aufnahmeprozess zum Opfer fiel.
Etwas geklärter und befüllter klingen darauf „Something For Nothing“ oder „Shake ´Em Off Like Fleas“ mit seinem rumpelnden Beat und der vertraut blechernen Gitarre. THE REVEREND PEYTON´S BIG DAMN BAND klingt zwar auch nach „Payton On Patton“ lebendig und konzentriert - wenn „Big Blue Chevy ´72“ den Herzschlag mit Stimme und Akkord vertont oder „The Money Goes“ im selben Zug einen freien Sitzplatz sucht in dem auch Johnny Cash oder Hank Williams reisen würden.

Das Waschbrett von Ehefrau Breezy Peyton treibt genauso wie das klapprige Schlagzeugspiel von Aaron Persinger und bringt „Shut The Screen“ mit Tanzbein und Shotglas auf die Titelseite. „Between The Ditches“ ist ein vor allem authentisch mager gehaltenes Album, was Abwechslung innerhalb des Klangspektrums von Natur aus einschränkt. „Easy Come Easy Go“ oder die verbundene Ode „Brown Country Bound“ bieten jedoch mehr, als die beliebige „Blues-Opa-Combo“ allwöchentlich in der Raucherkneipe am Stadtrand. Leidenschaft, Energie und der einfältige Gesang des Trios aus Indiana zerren THE REVEREND PEYTON´S BIG DAMN BAND und sein gut achtundvierzigminütiges Gastspiel vom Regen in die Traufe.
Wenn dem (auch teils sehr altbackenen) Sound aus der Heimat von Hase und Bär kein Toleranzriegel vorgeschoben wird.

Trackliste:

01. Devils Look Like Angels
02. Something For Nothing
03. We'll Get Through
04. Big Blue Chevy '72
05. Shut The Screen
06. Shake 'em Off Like Fleas
07. Easy Come Easy Go
08. I Don't Know
09. Don't Grind It Down
10. The Money Goes
11. Move Along Mister
12. Between The Ditches
13. Brokedown Everywhere
14. Brown County Bound

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.